Stefan
Eberle in Staudach |
Stefan
Eberle & His Boogie Brothers waren bei unserem "3.
Boogie On the Sea Festival" auf dem Chiemsee am 4.7.2009 eine
der 3 Musik Gruppen. . |
Text: Ludwig
Flug Sein erstes eigenes Konzert im Gasthof Mühlwinkl hatte "Stefan Eberle & His Boogie Brothers" am 13.1. 2007 mit seinen Pianisten Freunden Ulli Venus und Andi Heinrich |
„House Rent Parties“ hatten den Boogie vor Jahrzehnten überall in den USA bekannt gemacht. Ein Wohnungsmieter organisierte sich ein paar Flaschen Schnaps und engagierte einen Boogie-Pianisten zu einer Party. Die Eintrittsgelder, die er für diese Party seinen Freunden, Bekannten und Besuchern abnahm, halfen dem Mieter in schwierigen Zeiten die Miete zu finanzieren. Von da, bis in den Saal des Gasthofes Mühlwinkl am letzten Samstag ist es ein weiter Weg und eine lange Zeit, in der sich vor allem eines gehalten hat: die ausgelassene Stimmung, die der Boogie-Woogie verbreitet. |
Dass
diese Stimmung nicht tot zu kriegen ist, beweist zum einen, dass die Veranstaltung
der Staudacher Musikbühne schon seit Wochen total ausverkauft war.
Das ergibt sich aber auch, wenn sich mit dem jungen, 27-jährigen
Stefan Eberle und seinen gleichaltrigen Freunden, „Stefan Eberle
& his Boogie Brothers“, Musiker auf diese Stilrichtung erfolgreich
spezialisieren. Und schließlich beweist das die große Zahl
jugendlicher Tänzer, die von Boogie-Veranstaltung zu Boogie-Veranstaltung
pilgern, um Ihrem Hobby ausgelassen zu frönen - natürlich stilecht
im Outfit der 20-iger und 30-iger Jahre. |
Rechts : Sepp Schneider am Schlagzeug |
Keine Ruhe würde es geben an diesem Abend, das war somit jedem Zuschauer klar, als das Piano von Stefan Eberle losraste. Die Bässe der linken Hand rollten gewaltig durch den Saal, die Linke setzte rasende Kaskaden, Themen, Tremoli darauf. Die Finger schneller als man schauen konnte. Dann leiser werdend, gefühlvoller, Tempovariationen, aber nie wirklich langsam. |
Das
war er der klassische Boogie Woogie, gekonnt präsentiert mit bester
Musikerlaune und viel Schalk. Viele der Stücke waren inspiriert von
deutschen Boogie-Größen der Vorgeneration, die die Leidenschaft
für diese Musik bei Eberle geweckt hatten. Begleitet wurde er von den Brüdern Sepp Schneider am Schlagzeug und Hans Schneider am Kontrabass. Sie teilten seine Spiellaune und waren routiniert immer auf der Höhe des Geschehens. |
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Als Gast trat der junge Andy Heinrich aus Waging am Boogie-Piano auf. Mit beachtlichen technischen Fähigkeiten nahm er die Zuschauer für sich ein. Etwas mehr Gefühl, wäre wünschenswert gewesen, aber der junge Mann steht am Beginn seiner Entwicklung, und wenn man den Stefan Eberle und seinen Partner im Piano-Duo „Funtasten“ Uli Venus vor drei Jahren erlebt hat, und deren Entwicklung seitdem betrachtet, muss man sich auch um einen Andy Heinrich keine Sorgen machen. Der Mann ist auf dem richtigen Weg! |
Uli Venus brachte als nächster Solo-Gast des Abends Abwechslung in das Programm, weil der eher einen Boogie mit mehr jazzigen und rockigen Färbungen liebt, was im direkten Vergleich zu Eberle sehr schön zu Tage trat. Entsprechend enthusiastisch wurde er vom Publikum aufgenommen. Mit viel Begeisterung wurde auch die Gitarren- und Gesangsimitationen der Musiker, voran Stefan Eberle, aufgenommen, der sich auch mit der Stimme dem Altmeister Jonny Cash überraschend annäherte und viel Sonderapplaus erhielt. |
Zurück
zu Ihren Wurzeln kehrten die Musiker dann im letzten Teil des Abends, an
dem das Boogie-Piano vorherrschte. Das langjährige Zusammenspiel von Eberle und Venus hat heute ein sehr hohes begeisterndes Niveau erreicht, an dem die Zuschauer sichtlich Freude hatten. |
Immer
wieder zollten sie den Musikern laut ihre Anerkennung. Andy
Heinrich fügte sich nahtlos ein, und das war nicht nur etwas für
die Ohren, wenn sich die drei Pianisten um das einzige Piano drängelten,
und rasenden donnernden Boogie in den Saal schickten. |
Und
weil sich Stefan Eberle vom eher schüchternen Jungen zu einem erfahrenen
Unterhalter gewandelt hat, der das Publikum einzufangen und zu animieren
verstand, hatten alle Seiten auch viel Spaß zwischen und um die
Stücke. Er stirbt eben nicht aus der Boogie-Woogie, auch nicht im
Chiemgau! |