2.
Übersichtsseite der Mojo Blues Band |
10.
Jähriges Jubiläum |
Zwei akustische Gitarren von Eric Trauner und Gabi Bee, dazu der treffliche Gesang von Gabi stimmten das Publikum mit gefühlvollen Blues auf den Abend ein. Leichtes, zartes, schnelles Gitarrenspiel, dazu eine kraftvolle Blues-Stimme. Das Publikum lauschte gebannt. Als der Pianist Charlie Furthner hinzustieß, wurden die Stücke komplexer, blieben aber anrührend. Der Höhepunkt von „2 Birds and a Bee“ - so war diese Formation als Vorgruppe angekündigt – bildete das abschließende Gesangssolo von Gabi Bee, dass dem Publikum Schauer über den Rücken jagte. |
Dann – nach kurzer Umbauphase – war sie aber wieder da, die alte Mojo Blues Band. Eindeutig immer noch derselbe Drive wie vor 10 Jahren, als Erik Trauner dort am 26.10.1996 mit seiner Band auftrat. Die Mitmusiker hatten gewechselt, er selbst, der Bandname, die Musik sind geblieben. Aber bis auf den Bassisten Herfried Knapp und den Drummer Didi Mattersberger, waren sie alle schon vorher mal mit der Mojo Blues Band bei den vorangegangenen sieben Auftritten dabei gewesen. |
Und heute wollten sie es wirklich wissen. Früher eher mit wenig Köpereinsatz war jetzt ständig Bewegung auf der Bühne, das Publikum wurde angefeuert und machte vom ersten Song an so richtig mit. Siggi Fassl mit seiner Gitarre in ständiger Blues-Zwiesprache mit Trauners Gitarre oder Charlie Furthners Piano, fast ebenso schnell wie das Piano aber immer präzis und exakt. Furthner immer konzentriert, wach und vorangetrieben, wenn seine Finger die Tasten in Pianoläufen hinauf und herunter tanzten. |
Eine
riesige Spiellaune herrschte im Saal. Der Bassist und der Drummer –
eben neu im Gasthof Mühlwinkl – waren fassungslos, die Köpfe
darüber schüttelnd, was da abging. Sie lachten die ganze Zeit
über das, was Trauner, Fassl und Furthner da vor ihm boten und hatte
großen Spaß. Aber beise fügte sich nahtlos ein. Das war
nicht immer ganz einfach, weil ständig verabredet und viel improvisiert
wurde, trotzdem waren alle zu jedem Zeitpunkt auf der Höhe des Geschehens.
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Immer
im Bühnenmittelpunkt Erik Trauner, dieses Mal mit hohem Gesangsanteil
aber auch an der Gitarre und der Mundharmonika virtuos. Keiner sah auf die Uhr. |
Da
war Zeit, mit der Gitarre einen Moskito zu imitieren, und als das beim
ersten Mal nicht so ganz perfekt gelang, wurde es dann beim zweiten Versuch,
so viel besser, dass man meinte die Flugrichtung des Insekts heraushören
zu können. Fassl an der Gitarre und Furthner am Piano stellten sich
wechselseitig mit unterschiedlichen Musikthemen so schwierige Aufgaben,
dass man immer wieder vermeinte, das schafft das andere Instrument einfach
nicht, ehe es dann täuschend echt doch erklang. Aber
in Wirklichkeit ging es an diesem Abend nicht um die vielen Kunststücke
und –fertigkeiten. Es ging um guten alten schweren Blues oder harten
Rock oder Rock and Roll und um schnellen, rasenden Boogie Woogie. Blues
untermalt mit der schweren Stimme von Trauner und seinem Mundharmonikaspiel.
Rock and Roll von Fassl und Trauners Gitarre, Boogie von Furthners wildem
Piano. Eigenkompositionen, Stücke von Blues- und Rockgrößen,
viele erstklassige Soli aller Instrumente, hohes musikalisches Niveau
und perfekte Stimmung. |
Es
war ein wundervolles 10-Jähriges der Staudacher Musikbühne,
das wirklich jedem Spaß gemacht hat und zeigt, dass solche Musik
nicht aussterben wird. |
Mojo-Zauber
auf der Bluesbühne - Erik Trauner zurück in Staudach Blues
& Boogie Wochenende (6. + 7. Konzert) mit der legendären Wiener
Mojo Blues Band |
Staudach-Egerndach. Drangvolle Enge herrschte am Samstagabend im Saal des Gasthof Mühlwinkl, dem traditionellen Veranstaltungsort der Staudacher Musikbühne. Sie waren alle gekommen, die weit über 40-Jährigen aus der nahen, aber auch weiten Umgebung, gekommen die Musik Ihrer Jugendzeit, den heißen schweren Blues zu hören. Die legendäre
Wiener „Mojo Blues Band“ um Erik Trauner hatte sie alle hergelockt.
Das ist die Band, mit der im Jahr 1996 die Aera der Staudacher Musikbühne
rund um die Initiatoren Alexander Welte und Peter Janotta begann. Mit
Abschluss dieses Wochenendes war die international renommierte Band dann
zum 7. Mal auf dieser Bühne gestanden. |
Sein Pendant an der zweiten Rhythmusgitarre ist der erfahren Siggi Fassl, der „Unfasslbare“, wie Trauner meinte, ein schmaler Mann mit eng anliegendem gegeltem Haar. Mit Blues und mit Dampf begann es. Da war er wieder der Gitarrensound der 60iger Jahre, der drangvolle Vorwärtsgroove, das Wimmern und Kreischen der Gitarren, das Zuspiel zwischen beiden Gitarren im Frage und Antwortspiel des Blues. Perfekt die Übergaben des Themas vom einen zum anderen. An diesem Wettstreit und Zuspiel der Gitarristen beteiligte sich lebhaft mit viel Phantasie, Einsatz und Können Charlie Furthner am Piano. |
Immer präsent wummerte Michael Hudec am Bass und mit dem Schlagzeuger Silvio Berger sorgte er für den nötigen Drive. Da standen sie wieder auf und wurden lebendig, die legendären Bluesgrößen wie z.B. Muddy Waters. Allein die Gitarrensoli hätten den Besuch des Abends gelohnt: Aber auch mit der Harmonika wusste Erik Trauner zu überzeugen. Den Gesangspart übernahm er ebenfalls mit einer kräftigen tiefen Blues-Stimme. Der Rhythmusgitarrist Siggi Fassl sang die mehr von Rock und Boogie angehauchten Stücke mit einer hellen klaren Stimme ganz im Stile des Boogie Woogie perfekt. Mit der aus dieser Zeit bekannten Sängermimik im Gesicht wand er sich am Mikrofonständer und spielte die Gitarre mit vollem Körpereinsatz. |
Blues und Boogie auf höchstem Niveau. Dabei überwog ganz offensichtlich der Spaß der Musiker auf der Bühne. Nicht nur das Publikum ging mit, belohnte die einzelnen Soli mit Zwischenapplaus und war bester Laune. Auch die Musiker untereinander hatten immer eine Anerkennung oder einen freundlichen Wink nach wieder großartig gelungenen Passagen übrig. Oft hatte man den Eindruck, dass die Musiker in erster Linie zum eigenen Spaß auftraten. |
Routiniert verstand es der Bandleader mit seiner Anmoderation der Songs gute Stimmung zu verbreiten und das Publikum für die Musiker einzunehmen. Nur einmal bei dem Frühschoppenauftritt am nächsten Morgen an gleicher Stelle, war es ihm wichtig zu erklären, dass folgendes nicht nur ein Spruch, ein gewöhnlicher Bühnentalk sei: Dass er und seine Musiker nämlich mit Freude auf der Staudacher Musikbühne aufträten. Das läge zum einen an der Organisation durch Alexander Welte, vor allem aber auch am Publikum das offensichtlich nach Sachkunde handverlesen sei. |
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Auch
an diesem Morgen – dessen wundervolle Herbststimmung vor der Tür
so manchen Zuhörer abgehalten hatte – Ludwig Flug |