Martin Schmitt war am 4.5.2013 auf der Staudach Musikbühne im Gasthof Mühlwinkl in Staudach. Blues & Boogie Musikkabarett der Extraklasse !!! Bericht Hier
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Traunsteiner Tagblatt: 18.5.2013
Text : Ludwig Flug ; Fotos : Alex Welte

Pianist, Clown, Geschichtenerzähler
Der Entertainer Martin Schmitt riss das Publikum auf der Staudacher Musikbühne vom Hocker.

Ein hervorragender Pianist, ein unterhaltsamer Clown, ein begnadeter Geschichtenerzähler, ein Texter mit ausgeprägtem Ohr für Absonderlichkeiten der Sprache, ein mitreißender Unterhalter und ein guter Sänger. Das alles vereint der Münchner Martin Schmitt in einer Person. So bereitete er mit seinem ersten Auftritt auf der Staudacher Musikbühne im Gasthof Mühlwinkl dem Publikum einen prächtigen Abend. Zu dem hatte Veranstalter Alex Welte dem Künstler nichts anderes auf die Bühne gestellt, als einen großen Konzert-Flügel.
Das fand der Künstler schon einen gelungenen Einstieg.
Sonst ist er anderes gewohnt, behauptet er.

Seine humorvollen Anekdoten und Schandtaten aus dem Miteinander von Hausmeistern großer Saalbauten und Pianisten erreicht mit einem vom Hausmeister extra frisch gestrichenen Klavier einen ersten Höhepunkt.
Nein, und das wolle er unbedingt auch zu Beginn des Abends loswerden. Er sei nicht identisch mit dem gleichnamigen Skispringer, weist Schmitt den Gedanken energisch zurück. Er distanziere sich zumindest so lange, bis er am Ende dessen Springerkarriere seine Werbeverträge übernehmen könne.

Und dann ging es in das erste Instrumentalstück von Pete Johnson, offensichtlich ein Stück sich warm zu spielen, aber dennoch sehr einnehmend dargeboten. Unaufgeregt aber mit Geschwindigkeit geht es dahin. Energischer Rhythmus, aber unbeschwert in Körperhaltung und Spiel, als wäre es kinderleicht, so beeindruckt Schmitt von Beginn. Ein schönes, gefühlvolles Spiel mit harmonischen Tempowechseln. Schon im zweiten Stück kamen dann der gute Gesang, das Textgefühl und der Humor zum Ausdruck.
"Schmittish Airways", in der Schmitt mit viel Wortwitz den Sicherheitseinweisungen von Stewardessen seine ganz persönliche Note aufdrückt. Dass er dabei neben dem Gesang und dem Klavierspiel der linken Hand, mit Gesten der rechten Hand die Sicherheitsanweisung unterstreicht, beweist neben Können enorme Konzentration.
Schon da war das Publikum restlos begeistert. Und es kamen die Lachtränen, die jetzt bis zum Ende des Abends nicht mehr versiegen würden. Auslöser waren die Erzählungen aus dem Miteinander seiner in herzlicher Abneigung verbundenen Großeltern. Die Großmutter auf die Frage nach der Beziehung „Ja, ich lieb ihn ja, ich mog ihn bloß net!"
Jetzt sah Schmitt den Zeitpunkt gekommen, das Publikum zu aktivieren und den Rest des Abends vor sich herzutreiben. Durch und durch ein Spaßvogel, mit großer Bühnenerfahrung und zudem grandios schlagfertig animierte er erfolgreich seine Zuhörer zum Refrainsingen. Schon im ersten Versuch gelangen schwierige Versionen wie das eingeforderte „fade out“, das leise Ausklingen des Refrains. Den Klassiker "Boogie Woogie Jump" begann er mit Hinweis: "Wer Lust hat zu tanzen, das Stück ist in E-Dur."
Es folgt ein grandios gespielter Boogie, in dem der Künstler immer noch Zeit findet, mit Mimik und Handgesten zu kommunizieren. Mal verzieht er das Gesicht schmerzhaft, wenn es ihn in vermeintlich schwierige Passagen treibt, doch in der nächsten Wiederholung durchläuft er die gleiche Passage entspannt, beinahe gelangweilt. Aber so richtig zur Sache geht Schmitt, wenn es schwierige Passagen mit großer Fingerfertigkeit und Rasanz zu meistern gilt. Sicheres Zeichen dafür ist, dass er den Hocker zurückschiebt und mit einem Bein heftig Takt aufnimmt. "Fasten your seat belts - Anschnallen!" heißt es dann für das Publikum, um im Bild zu bleiben. Den Zuhörern bleibt der Mund ungläubig offen.
Schmitt bringt gute Laune. Ihm macht die Musik offensichtlich Spaß. Und er ist ein echter Clown. Mitten im schnellen Boogie springt die rechte Hand in immergleichen Sätzen in immer gleiche Akkorde. Doch dann im Sprung nach rechts kein Akkord sondern nur eine abfällige Handbewegung "Jetzt mal nicht". Solche perfekt herausgearbeiteten, unterhaltsamen Feinheiten gibt es auch ständig im Text, mit dem Schmitt umgeht. Wunderschön die ausgefeilten Texte in der amüsanten Eigenkomposition "De Mada wa da", seinem Kampf gegen einen Kabelnager. Dann eine längere Auseinandersetzung mit den Fremdwörtern verpackt in einen schönen Song. Verkehrt buchstabiert, missinterpretiert oder falsch betont, prasseln die auf die Zuhörer ein. Hohe Texterkunst überaus anspruchsvoll vorgetragen. Ähnlich sein Wortspiel mit einem Ritt durch die Fauna, in dem sich der Text aus Blumennamen zusammensetzt. Dazwischen wieder Refrain-Singen für alle und witzige Geschichten, die ein waches Auge auf die Mitmenschen beweisen. Höhepunkt ist das in Heinz-Rühmann-Manier mit äußerster Zurückhaltung, aber brillantem eigenen Text vorgetragene "Sexbomb".
Nie war der Abend auch nur eine Sekunde langweilig, die Leute konnten sich nicht mehr halten vor Lachen und vor Begeisterung. Aber nach vier Zugaben wollte der Künstler einfach nicht mehr. Leider.
Martin Schmitt aus München zählt zur Elite der Blues- & Boogiepianisten in Deutschland!
Er begeistert durch sein herausragendes pianistisches Können, seine beeindruckende Stimme und durch sein charmantes Entertainment! Er füllte Konzertsäle wie Circus Krone und Philharmonie in München, er spielte u.a. im Louvre in Paris, in der Alten Oper in Frankfurt und auf vielen internationalen Blues & Boogie Festivals u.a. auch am Wolfgangsee und Kitzbühel. An diesem Abend wird er Coverversionen der großen Klassiker ebenso meisterhaft zum Besten geben, wie auch seine neuen Eigenkompositionen. Er verbindet mit seinem aktuellen Programm “Aufbassen!” bayerische Texte mit Blues-, R&B-, Soul- und Jazzelementen - gewissermaßen eine Rückbesinnung auf seine musikalischen und sprachlichen Wurzeln. Seinem Markenzeichen bleibt er dabei treu: technische Perfektion verbunden mit einer großen Portion Charisma und Humor und das diesmal in Bayerisch !


Martin Schmitt - ein Entertainer der Extraklasse