Hier finden sie aktuelle Fotos und Berichte von den letzten drei Konzerten
in Staudach oder auf dem Chiemsee, danach wandern sie auf die jeweilige Künstlerseite.
Mehr Fotos von allen Konzerten findet man auch unter Google : Fotoimpressionen von der Staudacher Musikbühne

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Konzert am 26.10.2024
Traunsteiner Tagblatt 2.10.2024 und
Chiemgau Zeitung 2.10.2024
Text: Klaus Bowers; Fotos: Alex Welte

Der Rock´n´Roll Lebt !!!
Bester Beweis "Dee Dee & the Bel Airs"auf der Staudacher Musikbühne


Und damit er so vital bleibt – wer wünscht sich das nicht? – braucht es hin und wieder solche Konzerte wie am 26. Oktober. Das wirkt dann wie eine musikalische Vitalschnellkur, bei den sechs von der Band offenbar ständig, aber auch ganz spontan beim Publikum im randvollen Saal der Musikbühne im Gasthof Mühlwinkel in Staudach.
Beim heimlichen Blick auf den Altersdurchschnitt ist man rasch bei fünfzig-plus und da kann man sich schon fragen, was ist das bloß für eine Mischung, die so effektiv durchschlägt?

Are you ready?“ will der Frontman Dee Dee wissen und das „Yeah!“ der hundertfünfzig eben noch braven Bürgerinnen und Bürger dröhnt wie in alten Zeiten. Auf den Tischen steht aber nur Weißbier, Limo und ab und zu ein Rotwein. Ganz sicher No Drugs, also was wirkt da so berauschend ?
Schauen wir auf die winzige Bühne, wo es die sechs zwischen Pulten, Boxen und Verstärkern echt eng haben
.
Doch sie scheinen es zu mögen. Dee Dee: Bandleader mit Gitarre und geiler Stimme, Matthias Heiligensetzer: Piano, Gene Black: Bass, Big Al: Drums, Chris Rockingham: Tenorsax und Stephan Reiser: Baritonsax. Also eine klassische Besetzung, quasi aus der Rock’n Roll-Frühzeit, und in der sind sie auch bei ihrem Programm gerne unterwegs. Das waren die 1950er- und frühen 1960er-Jahre, als der Klang der Jugend-Protestkultur in den USA mit ihrem freien und lauten Lebensgefühl auch bei uns auf offene Ohren stieß. Leise ist es auch in Staudach nicht, die Boxen sind top eingestellt, ein Klassiker folgt dem nächsten und die Begeisterung pfeift und johlt und ganz hinten im Saal, wo ein bissl Platz ist, wird schon nach der fünften Nummer heftig getanzt.

Dee Dee, der eigentlich …. Meier heißt, hat damit gerechnet und kündigt zwischendurch Boogie-Nummern an, später dann gelegentlich Jump Blues-Sachen und überhaupt scheut er sich nicht, seine fünf auch mal einen Twist oder einen Dean-Martin-Hit dem Rock’n Roll auszuliefern. Dem begeisterten Publikum sind diese Feinheiten aber nicht wirklich wichtig, nach dem vierten Takt ist sowieso alles wieder wie erwartet und das ist gut für die Stimmung. Der Rhythmus treibt und rollt, Dee Dees kehlig helle Stimme macht den leader wie er sein soll, die Saxofone röhren, wenn sie nicht gerade Soli spielen und wenn Matthias bei einem Boogie-Solo sein Piano foltert, rinnt auch schon mal der Schweiß. In der Pause erfahre ich von Dee Dee, dass er schon seit 1988 dabei ist. Auch seine fünf Mannen von der Band sind nicht mehr ganz taufrisch, natürlich nur rein optisch gemeint.

Vielleicht mit ein Grund für das ungezwungene Echo beim Publikum und für die so erfrischend familiäre Stimmung. Nach der Pause plaudert Dee Dee zwischen den Nummern auch mal ganz nebenbei über seine CDs, schon stehen die ersten am Bühnenrand und Scheine und Scheiben wechseln die Besitzer. Mitten im Konzert? Egal, könnte ja sein, dass später nix mehr da ist. Bei den Konzerten vom Alex Welte aus Staudach-Egerndach, dem regelmäßigen Veranstalter in Staudach, sind solche Szenen typisch. Sein Publikum mag es gerne familiär, ist musikalisch unter Gleichgesinnten und bleibt dabei lebendig wie der Rock’n Roll. Alex kündigt wieder mal an, dass er in einem Jahr aufhören wird. Das sollte sich verhindern lassen.
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Konzert am 6.4.2024
Traunsteiner Tagblatt 12.4.2024 und
Chiemgau Zeitung 9.4.2024
Text: Klaus Bowers; Fotos: Alex Welte

Ein Boogie Fest im Mühlwinkl

Zwei Boogie-Pianistinnen machen Furore auf der StaudacherMusikbühne

Kaum vorstellbar, allenfalls musikalisch. Passiert ist das sogar vierhändig an ein und demselben Piano, dem Soloinstrument für alle denkbaren Boogie- und Blues-Varianten. Schauplatz: die legendäre Staudacher Musikbühne im Gasthof Mühlwinkel.

Zwei der ohnehin seltenen Boogie-Pianistinnen brachten das Kunststück fertig: Cili Marsall aus Ungarn, aber in Wien lebend, und Katharina Alber aus Innsbruck, als Boogie-Kathi seit Jahren eine Szene-Größe.

Die beiden Männer von der Rhythmus-Fraktion waren Peter Müller am Schlagzeug und Karol Hodas am Bass. Beide ebenfalls aus Österreich, überließen mit viel hörbarem Spaß den beiden Ladys die Star-Rolle des Abends.

Nun ist der Boogie von Haus aus die zur Musik gewordene Lebensfreude, doch wenn dann noch zwei weibliche Stars gemeinsam und ganz ohne Vorbehalte Dampf machen, dann hat das seine Wirkung. So wie die listige Einladung des Staudacher Veranstalters Alex Welte zur „Boogie Lady Show“.

Als Folge sah man auffällig viele Frauen im Publikum, junge und nicht mehr ganz junge, sogar eine Zwölfjährige (mit Mama), die nur Augen und Ohren hatte für die zwei da oben auf der Bühne.

Und wie es bei guten Konzerten sein soll, hat die Transmission zwischen Bühne und Publikum schon nach dem ersten Stück funktioniert, mit ehrlich begeistertem Applaus, nicht nur von den Frauen.

Die Kathi machte den Anfang mit Klassikern wie Honky Tonk Train Blues, Sheik of Araby aber auch mit selbst Komponiertem, und bei „One scotch, one bourbon, one beer“ zeigt sie, dass sie auch eine klasse leicht rauchige Stimme hat. Noch vor der Pause bittet sie ihre „Konkurrentin“(?), nein, ihre Star-Komplizin auf die Bühne, die brillante Cili Marsall aus Wien.

Beide Ladys spielen den Boogie-Woogie mit Hingabe, aber jede eben doch einen Tick anders. Das zu erlauschen hatte seinen Reiz, bewerten sollte man Unterschiede an einem solchen Abend ohnehin nicht. Die Kathi hat es von ihrem Opa sagt sie, Artur Rogger hieß der und war als Pianist eine Legende der frühen Tiroler Jazzszene. Mit den Noten hat sie es nicht so, auch das sagt sie, doch ihr perfektes Spiel hat den Drive und stampfenden Rhythmus, der an die Entstehungszeit des Boogie erinnert, als der Sound der Southern-Pacifik-Dampfloks – so sagen es die Kenner – die Musik der afroamerikanischen Eisenbahnarbeiter prägte. Kathi fährt quasi auf festen Geleisen, die Cili aus Ungarn kennt sich zusätzlich mit Weichen aus, über die man auch mal die Richtung wechseln kann. Dass sie Jazz-Gene hat, zeigt sie mit einigen Ragtime im Stile des Straigh Pianos und mit ihren Klarinetten-Soli am Ende des Abends.

Vorher entsteht aber noch richtig Volldampf bei den Ladys, als sie sich spontan entschließen, das E-Piano vierhändig zu traktieren. Das Publikum ist begeistert und die Rhythmus-Fraktion ebenso, Peter Müller hört gar nicht mehr auf zu feixen und Karol Hodas entlockt seinem Bass kleine helle Bravour-Soli auf den kurzen Saiten.

So also hört es sich an, wenn Wien und Tirol und ein Chiemgauer Publikum zusammenklingen: ein Boogie-Fest, das erst gegen 23 Uhr nach einigen Zugaben zu Ende ist.

Klaus Bowers

Meinungen von meinen Besuchern :

Danke für Deinen Einsatz. War wieder ein super Konzert und ein super unterhaltsamer Abend gestern. Dank nochmal an alle tollen Musiker. Kathi und Peter Müller kennt man ja, aber Cili Marsall war wirklich sensationell. Bitte, auch wenn es schwer ist immer mal wieder solche Highlights.
Grüße aus München Die Welkers

Wie schon gestern beim Nachhausegehen erneueren meine Lebensgefährtin und ich unsere Aussage an Dich, dass das Konzert gestern eine Wucht war.
Wolfgang J. Sommerschuh , Prien

Das Konzert am 06.04.24 hatte ich bereits gelobt. Wir kannten bis zu dem Zeitpunkt weder Kathi noch Cili.Danke nochmal, dass Du uns neue Musikwelten vorführst. Und das in diesem tollen Ambiente. Wir freuen uns auf Oktober.
Grüße aus Endorf Arthur und Elisabeth Rinder


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Konzert am 27.+28.10.2023
Traunsteiner Tagblatt : 9.11.2023
Text : Maria Ortner

Fotos : Alex Welte

Feinster Chicago Blues und Wiener Schmäh

Ausverkauftes Doppelkonzert der Mojo Blues Band auf der Staudacher Musikbühne

Dunkel wars, der Mond schien hell, als die Blues Band blitzeschnell die Fans und deren Herzen, beglückten mit Musik und Scherzen.

Die Rede ist von zwei seit Jahrzehnten fix verbundenen Institutionen in der Welt des Blues: die Staudacher Musikbühne unter bewährter Federführung von Alex Welte und der legendären Mojo Blues Band aus Wien, die seit vielen Jahren für ausverkaufte Konzerte sorgt. Heuer sind wieder zwei Konzertabende geplant. Beide sind seit Wochen ausverkauft. Auch wenn sich einige Neulinge zu erkennen geben, gehören viele Besucher zu den Stammgästen und sind langjährige Fans der Band. Teils werden weite Anreisen in Kauf genommen, etwa aus Belgien, ein besonderer Anlass gefeiert oder ein Konzertausflug einer größeren Freundesgruppe geplant. Einige buchen gleich das doppelte Package und gönnen sich ein Wochenende mit zwei großartigen Konzerten und viel Drumherum mit Ausflügen und gutem Essen.
Es ist dieses ganz besondere Flair, das diese Veranstaltungen ausmacht und das persönliche willkommen heißen. Chef Alex Welte steht persönlich allen Fragen zur Verfügung. Der Kollege an der Kasse ist bestens organisiert. Die Eintrittskarten sind übrigens ein besonders Zuckerl für Musikfreunde und Sammler. Hardcover mit Bandfoto und einer kleinen Info – und ganz rechts am Rand als „Vintage Poster“ das Plakat von der 1. Veranstaltung der Staudacher Musikbühne eingefügt. Fix eingeplant ist bei vielen auch das zeitige Kommen um die Kulinarik des Gasthof Mühlwinkl zu genießen und so bestens gestärkt und endgültig fit für den anschließenden Musikgenuss zu sein.

Hoch erfreut und zu Recht auch ein bisschen stolz erzählt Alex Welte bei der Begrüßung, dass die Gitarre von Erik Traumner, die neben ihm auf der Bühne steht, noch dieselbe ist wie 1996 beim ersten Konzert der Staudacher Musikbühne. Beständigkeit, Verlässlichkeit und gute Instrumentenpflege also.

Der kleine Hinweis ist zugleich der Startschuss für fast drei Stunden höchsten Musikgenuss. Die „Mojo’s“ wissen wie man die Fans begeistert und zünden ein veritables Feuerwerk aus eigenen Stücken und individuell bearbeiteten Coversongs.

Bandleader Erik Trauner genießt unverkennbar auch nach fast 50 Jahren immer noch aus vollem Herzen sein Musikerdasein, ist Sänger, Frontmann und ein begnadeter Storyteller, der seinen umwerfenden Wiener Charme und Schmäh bewahrt hat. Viele Songs sind in launige Anekdoten gepackt. Für den richtigen Sound der Slide-Gitarre bestens ausgerüstet glitzern im Licht der Scheinwerfer Fingerpicks und Bottleneck mit den Bünden der Gitarre um die Wette. Ein Satz Mundharmonikas hängt einsatzbereit am Mikrofonständer und wird ausgiebig genutzt.
Ob nun fetziges Gitarren- oder leidenschaftliches Harp-Soli – der Erfolg und Beifall ist Erik Trauner gewiss. Mit dem erfahreneren Bluesgitarristen Sigi Fassl liefert sich der Frontmann der Mojo’s zur Freude des Publikums regelrechte Gitarrenduelle, aber auch am Gesang ergänzen sich beide prächtig. Auch er ist seit vielen Jahren in der Szene verwurzelt und hat mit vielen namhaften Bluesmusikern die Bühne geteilt. .
Charly Furthners Pianospiel ist für den typischen Sound der Mojo Blues Band essentiell. Besonders begeistert er das Publikum mit seinen Up Tempo Boogie Woogie Soli. Ruhig und souverän hält sich der diplomierte Herfried Knapp, der Mann am Kontrabass, optisch meist eher im Hintergrund, ist aber gemeinsam mit Schlagwerker Didi Mattersberger eine feste Basis für den rhythmischen Teppich

Auch wenn sich das Quintett überwiegend dem neueren Chigago Blues verschrieben hat beherrscht es die komplette Klaviatur der Blues Musik. Und so gibt es auch Boogie Woogie, Countrymusik, Mississippi und New Orleans Blues, was Erik Trauner zu der Anmerkung veranlasst, dass „der Blues früher der Einfachheit halber nach seinem Herkunftsort benannt wurde“. Damit spannt Trauner auch den Bogen von „Übersee nach Wien und Bayern“. Der „wahre“ Blues ist pure Emotionalität, Lebensfreude und Melancholie, Liebe und Trauer liegen nahe beieinander, sind untrennbar miteinander verbunden. An diesen beiden Abenden gibt es mit leicht abgewandelten Setlists eine überaus gelungene Mischung an Adaptionen, Interpretationen und eigenen Kompositionen. Das fachkundige und musikbegeisterte Publikum dankt es mit ausgiebigen Sing-Alongs, frenetischem Beifall und feurigen Zugabenrufen.
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Traunsteiner Tagblatt : 16.04.2022
Text:Sarah Barzinpour
Fotos: Alex Welte

Fetziger & vielfältiger Blues
Tomi Leino Trio & Dieter Kropp überraschen auf der Staudacher Musikbühne

Im ersten Teil des Abends zeigte das Tomi Leino Trio im gut besuchten Saal des Gasthof Mühlwinkl was mit nur drei ausgezeichneten Musikern möglich ist. Enorme Vielfalt bewiesen die drei Finnen mit Songs aus den verschiedensten Stilrichtungen. Das Trio stellte ihre neue CD „Play that thing“ vor. Von Chicago Blues über Jump Blues, Mambo bis hin zum traditionellen Blues war alles dabei.Sein außergewöhnliches Talent zeigte der Gitarrist Tomi Leino, indem er die Saiten in den verschiedensten Verrenkungen klingen ließ.

Hinter dem Rücken, über dem Kopf, zwischen den Beinen und nicht einmal im Liegen war er aus dem Takt zu bringen. Aber auch mit seiner Blues Harp und seinen stimmlichen Fertigkeiten konnte er überzeugen.

Faszinieren konnte auch der Bassist Jaska Prepola, der mit seinem Frontmann bestens harmonierte und ihn zu sagenhaften Solis trieb. Wechselte Tomi dann jedoch auf seine Blues Harp, übernahm Jaska die Tiefen mit auf seine Gitarre.

 



Es erklangen dann sowohl eine Bassline als auch der Lead Part aus einem Instrument.

Zwischen den beiden Gitarristen zeigte der Schlagzeuger Mikko Peltola mit seinen exakten, aber zugleich auch immer groovigen Rhythmen sein Gefühl für die Musik und hielt so das Trio zusammen.

Der zweite Teil des Abends wurde durch den Mundharmonika-Virtuosen Dieter Kropp aus Detmold eröffnet. Er spazierte mit seiner Harp, spielend, durch das Publikum, auf die Bühne zu. Zwischen seinen Songs gab es immer verschiedene Infos zu den Liedern, die er mit klarem hochdeutsch dem überraschten Publikum präsentierte. Zusammen hatten die vier Musiker 2020 schon die gemeinsame CD „Bis auf ...aber sonst...!“ veröffentlicht, aus der sie einige Songs zum Besten gaben. Dies wurde an ihrem perfekten Zusammenspiel mehr als deutlich. Daran änderten auch die fehlenden deutschen Sprachkenntnisse der drei Finnen nichts.  Dieter Kropp gab auch eine kleine Kostprobe seiner Workshops zum Besten. Und da gehört „Hänschen klein“ genauso dazu, wie „Spiel mir das Lied vom Tod“.Köstlich amüsierten sich seine Fans über die „sprechenden“ Mundharmonikatöne.

Bei jedem Lied wurde den ganzen Abend den Musikern tosender Beifall entgegen gebracht. Veranstalter Alex Welte war wie immer, mit vollem Elan dabei.

Er freute sich, den Fans der Staudacher Musikbühne, ein solch faszinierendes Trio präsentieren zu dürfen und freut sich auf weitere, gut besuchte Konzertabende.


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