X - tes Weihnachtskonzert von Sauerkirsch am 23.12.2006 in D 'Feldwies in Übersee
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Das war mal wieder echter Achentaler Kult !!!!!
mit nur 20 Plakaten
(die weil so rar sind gleich
von Fans wieder abgehängt wurden und nun in deren Zimmern hängen)
550 Leute an einem 23.12. anzulocken (weil restlos Ausverkauft mußten 100 angeblich wieder fahren).
Das schaffen nur die 9 Musiker von Sauerkirsch !!!!!!
Ihr nächster Auftritt, (rechts vom Marschtei bereits angekündigt) etwas ganz besonderes,
ein Unplugged Konzert, werden Sauerkirsch am 30.März 2007 auf der Staudacher Musikbühne im Gasthof Mühlwinkl spielen.
Da dieser Termin auch schon wieder so gut wie Ausverkauft ist, wird am 31.März 2007 gleich nochmal ein Unplugged Konzert dran gehängt.


Tel. Kartenreservierung bei
Welte Eisenwaren in Grassau 08641/3090

Fotos von Alex Welte
Text von Ludwig Flug

Party Pur im Achental

Langsam breiten sich Frost und Rauhreif über den Chiemsee und erzeugen – auch ohne Schnee – eine ruhige weihnachtliche Stimmung, als in der gleichen Nacht des 23.12. die Jugend aus den Chiemseeorten, aus dem Achental, aus dem Sachranger Tal und weit von Traunstein es noch einmal wissen will.

21.21 Uhr ist traditionell Konzertbeginn, aber schon ab 19.00 Uhr steht eine lange Schlange äußerst dünn bekleideter Mädchen und Jungs in T-Shirts vorwiegend aus der Alterklasse zwischen 18 und 25 schnatternd vor dem Gasthof Feldwies: Das Ende einer Schlange, die sich durch den langen Flur bis zur Saalkasse drängelt.
Es ist keine Mutwilligkeit, dass dann gegen 20.45 Uhr erst die Gaststättentüren verschlossen, so ca. 100 Besucher draußen ausgesperrt werden und dann auch noch vielen aus dem Gaststättenflur der Eintritt zum Saal verweigert werden muss. Es hat ausschließlich brandtechnische Gründe, denn der Saal ist rappelvoll, unten, wie auch oben auf der Empore.
Und das alles, obwohl man zuvor schon auf Werbung für und Bekanntmachung der Veranstaltung weitgehend verzichtet hatte.
Das traditionelle Weihnachtskonzert von Sauerkirsch ist eben kein Rock-Konzert im herkömmlichen Sinne, sondern Party, Party, Party! Ohne Pause bis spät in die Nacht! Bis auf wenige Stücke immer vorneweg, Martin Wilhelm mit kraftvollem Rockgesang mit bayerischen Texten. Die Fans können die spätestens mitsingen, seit die Texte im Internet- veröffentlicht sind. Zwischen den Stücken Rhythmus-Spielchen mit dem Publikum, der nächste Refrain wird einstudiert und dann geht es wieder dahin.
Die vordere Hälfte des Saales voll tanzender jubelnder Fans, naßgeschwitzt in den heißen Saaltemperaturen. Die Musiker kennt jeder, alle aus dem heimischen Raum zwischen Reit im Winkl und Übersee, erprobt in –zig Musikformationen und alle mit reichlich Erfahrung. Neun unterschiedliche Instrumente, neun unterschiedliche Musiker, immer wieder andere Stücke erfordern normal einen großen Aufwand an Abstimmung durch die Musiker und den Tontechniker. Doch hier war nicht die Zeit für Feinheiten. Von einem Stück ins andere, bloß die Stimmung nicht abreißen lassen! Da bleibt auch schon einmal das ein oder andere Instrument etwas versteckt auf der Strecke. Die ein oder andere Rückkoppelung lässt die Ohren klingeln! Egal! Party ist angesagt!

Schon nach einer halben Stunde dampft der Saal. Die Getränkelieferung gerät heftig ins Schlingern. Im hinteren Teil des Saales eine ständiges Plappern. Hunderte von Teenagern sprechen laut gegen die Musik an. Hier ist ein Jeder! Es gibt Leute, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, andere lernt man kennen, weil man einen kennt, der den anderen kennt. Oder einfach nur, weil man sich auf den ersten Blick sympathisch ist. Handys glimmen überall im Saal, um auch den Freund auf der anderen Seite des Getümmels per SMS auf dem Laufenden zu halten, wen man gerade gesehen oder getroffen hat. Glänzende Augen, Blickkontakte, Lachen und Spaß. Dabei ein ständiges Gewusel von Leuten, die sich durch das Getümmel drängen, keine Ahnung, wohin.

Auf der Bühne geht es derweil mächtig ab. Neun Musiker: ein Sänger im Vordergrund, drei Gitarristen, drei Bläser, Keyboard, Drums, das gibt schon ordentlich Schalldruck! Wenig Soli gibt es, aber dann wünscht man sich sofort, man hätte etwas mehr Zeit für Musik und Feinheiten gehabt, dann lassen die Musiker keinen Zweifel an ihren Qualitäten. Aber was soll’s, Party ist angesagt!

Schnell ist die Zeit bis nach Mitternacht dahin. Aber auch dann spielen die Musiker fleißig, verwöhnen die Fans mit vielen Zugaben und lassen das Konzert erst spät nach Mitternacht ausklingen.
Ein wieder gelungenes Kult-Weihnachtskonzert einer heimischen Kult-Band, bei dem auffällt, wie friedlich es verlief.

In 2007 werden sich hart gesottene Fans am 23.12. wohl schon ab 17.00 Uhr anstellen. Und aufgepasst! Vorankündigungen wird es wohl auch dann nicht geben. Wie heißt es so schön in verschnörkelter bayerischer Schrift, verziert mit gemalten Trachtlern über der Bühne des Saals: „Treu dem guten alten Brauch!“

Zuvor wird Sauerkirsch bereits im März im heimischen Raum wieder die Musik in den Vordergrund stellen, dann mit etwas weniger Schalldruck, nämlich unplugged auf der Staudacher Musikbühne.