1. Riverboat Shuffle Chiemsee 2011
am 2.7.2011
"5. Boogie On The
Sea Festival"

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Würde mich über positive Meinungen, aber auch Kritikpunkte freuen bitte mailen unter alex@staudachermusikbuehne.de

Traunsteiner Tagblatt 12.7.2011
Bericht: Mia Gnadl ; Fotos: Alex Welte

Fliegende Finger, Boogie-Konfekt und Blues in Reinkultur

1. Riverboat Shuffle am 2.7.2011 auf dem Chiemsee mit „Sax-O-Boogie“, „Boogie Youngsters“ und „Peter B. Reber's Boogie-Konfekt“

„Boogie on the Sea“ lautete das Motto des 1. Riverboat Shuffle in diesem Sommer auf dem Chiemsee. Auf den drei Decks des Motorschiffs „Edeltraud“ wurde vier Stunden lang atemberaubender Boogie-Woogie, pulsierender Blues und prickelnder Swing geboten. Im Unterdeck sorgte „Peter B. Reber’s Boogie-Konfekt“ für gefühlvollen Boogie und Blues. Der Bandname begründet sich auf Rebers beruflicher Tätigkeit in der Süßwarenbranche. Charakteristisch für den Pianisten aus Bad Reichenhall ist sein feiner Anschlag und der locker-swingende Klavierstil mit hoher Präzision.

Kein monotones Boogie-Piano, sondern viel Dynamik und Melodie prägen Reber’s Stil. Bereits in seiner Kindheit machte Peter Reber Bekanntschaft mit dem Jazz, zu dem er bald eine innige Beziehung entwickelte - allerdings zunächst auf der Trompete.Dem klassischen Boogie-Woogie widmete er sich erst, nachdem er Platten von Axel Zwingenberger, Martin Pyrker und George Möller gehört hatte. Reber brachte sich autodidaktisch das Klavierspiel bei und pflegt seither mit Vorliebe den Piano-Stil der alten Meister aus den USA. Auf dem „Bayerischen Meer“ begeisterte der Bad Reichenhaller das Publikum gemeinsam mit

Sänger Thomas Aufermann, der den Gesangsstil des Blues-Shouters „Big Joe Turner“ pflegt; an der Gitarre swingte Markus Toyfl und Bassist Gernot Haslauer sowie Robert Kainer am Schlagzeug sorgten für den groovenden Boogie- und Blues-Rhythmus.Schnell kam im Unterdeck ausgelassene Stimmung auf und zu den harmonisch-rhythmischen Klängen schwangen einige Mutige sogar das Tanzbein.

Ein „Tänzchen in Ehren“ war bei dem Trio „Sax-O-Boogie“ im Mitteldeck aufgrund der beengten Platzverhältnisse leider nicht möglich; dabei fiel es den Zuhörern schon bei den ersten Klängen von KC Miller am Piano, Saxofonist Volker Halbbauer und Andreas Bock am Schlagzeug merklich schwer, stillzusitzen. Der Bandname ist bei den Musikern aus Berlin und Brandenburg Programm: Boogie-Woogie, Blues und Jump & Jive in Reinkultur mit ganz viel honkendem Saxofon. KC Miller, mit bürgerlichem Namen Klaus Müller, ist einer der gefragtesten und talentiertesten Boogie-Woogie-Pianisten in seiner Heimatstadt. Auf dem Weg zu seinem ganz persönlichen, Stil inspirierten ihn die „großen Drei“: Albert Ammons, Pete Johnson und Meade Lux Lewis. Mit seinem energisch-pointierten Spiel bildete Miller einen kongenialen Gegenpart zu Volker Halbbauer, der auf seinem Tenorsax alle
Register seines Könnens zog und seinem Instrument eine unglaubliche Klangvielfalt entlockte - mal dreckig lachend, mal lasziv flüsternd, dann wieder herzzerreißend klagend und wütend schreiend. Dritter im Bunde war Andreas Bock, der zu einem der versiertesten Bluesschlagzeuger Europas gehört. Gründungsmitglied der „Blues Shacks“ mischte Bock bei so renommierten nationalen Bands wie
dem „Niels-von-der-Leyen-Trio“ oder dem „Boogie-Radio-Orchestra“ ebenso mit wie international bei „RJ Mischo“ (USA), dem Finnen Tomi Leino oder West Weston aus Großbritannien. Handwerklich hervorragend und immer einen flotten Spruch auf den Lippen zogen „Sax-O-Boogie“ Jung und Alt gekonnt in ihren Bann.

Absolute Publikums-Lieblinge waren jedoch die „Boogie Youngsters“ im Oberdeck. Die vier Pianisten brannten ein brillantes Feuerwerk vom groovenden Boogie-Woogie über den Ragtime
à la Scott Joplin und dem sentimentalen New Orleans Jazz bis zum klassischen Blues ab und begeisterten vor allem durch ihre unbändige Leidenschaft zu dieser Musik – und das trotz ihres jugendlichen Alters.

Jüngster im Bunde war Luca Sestak. Gerade einmal 16 Jahre jung feiern Musikkritiker den Teenager aus Karlsruhe als „die Zukunft des Boogie-Woogie-Pianos“.

Und in der Tat: Luca spielte wie einer von den ganz Großen, und das, obwohl er mit neun Jahren zunächst mit „relativ wenig Interesse und Engagement“ das Klavierspielen erlernte, wie der 16-Jährige am Rande der Veranstaltung erzählte.

Bei diversen Klavier-Vorspielen konnte er dann aber relativ schnell Erfolge feiern, was ihm letztlich doch sehr gefiel.
Und das ist bis heute so geblieben: das Ausnahmetalent, das bereits eine CD veröffentlicht hat, wurde immer besser, desto mehr das Publikum mitklatschte, tanzte oder einfach mit seiner Musik mitging.
Den „fliegenden Fingern“ von Luca Sestak standen Robert Roth und Daniel Balázs in nichts nach. Ihre atemberaubende Spielweise, ihre mitreißende Show und insbesondere ihre authentische Art, die die Liebe der beiden Pianisten zu dieser musikalischen Stilrichtung mit jedem Griff in die Tasten deutlich spürbar machte, sorgten für eine unglaubliche Stimmung. Der Ungar Daniel Balázs wurde als Jugendlicher im Internet auf den Boogie-Woogie aufmerksam und organisiert in seiner Heimat inzwischen erfolgreich die „Hungarian Boogie-Woogie and Blues-Night“.
Robert Roth aus Innsbruck kam erst vor drei Jahren zu dem Musikstil. Nach zehn Jahren, in denen er das Klavier
keines Blickes gewürdigt hatte, brachte er sich den Boogie-Woogie autodidaktisch bei. Im vergangenen Jahr stand Roth bei einem viel bejubelten Boogie-Konzert im oberösterreichischen Schwand mit den nationalen Stars des Jazz auf der Bühne. Auf dem Chiemsee präsentierte der Österreicher auch diverse Eigenkompositionen.

Quasi ein „Heimspiel“ hatte Andi Heinrich beim Riverboat Shuffle. Der gebürtige Waginger, der im Chiemgau aufwuchs, gab neben seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten am Piano auch sein Können auf dem Akkordeon zum Besten gab und integrierte das oft als „Schifferklavier“ diffamierte Instrument fulminant in die Boogie- und Bluesmusik. Mit seiner Band „Hot House Special“ hat der 24-jährige Heinrich in der Region mittlerweile einige sensationelle Gastspiele gegeben.

Als das Quartett zu vorgerückter Stunde leidenschaftlich vierhändig an zwei Pianos oder sechshändig an einem Klavier jazzte und improvisierte, geriet das Publikum völlig aus dem Häuschen. Immer wieder gab es lang anhaltenden Szenenapplaus und begeisterte Bravo-Rufe.
Bei dieser geballten Ladung Musikalität und Spielfreude ging Schlagzeuger
 

David Perchermeier aus Übersee mit seiner Leistung leider fast ein bisschen unter; er sorgte mit stoischer Ruhe für Ordnung und stets den richtigen Rhythmus.

Schade, dass das Wetter nicht mitspielte, aber auch ohne Petrus' Zutun verdiente sich das 1. Riverboat-Shuffle das Prädikat „genial“ und bot hochkarätige Musiker und mitreißende Musik in nicht alltäglicher Umgebung.

Mehr Fotos gibts bei Picasa Stichwort: Staudacher Musikbühne , Riverboat Shuffle Chiemsee oder einen Namen der Musiker Videos findet man hier auf der Video Seite und natürlich bei youtube direkt


Dieses Foto ist von Joachim von Seyerl

Meinungen von Gästen :
Herzlichen Glückwunsch zu der sehr geglückten Veranstaltung 'Boogie on the Sea'.
Das Konzept ist äußerst attraktiv und professionell umgesetzt.
Ich bin für diese Veranstaltung immerhin 375 Kilometer gefahren und haben keinen einzigen Kilometer bereut. Falls es derlei auch im nächsten Jahr gibt, würde ich freuen, wieder dabei zu sein.
Thomas Hamann / Neuenstein
 
Es war wieder ausgezeichnet schön auf dem Schiff.
Walter und Martha Minckwitz ; Bergen/München

Ja, das Riverboat war auch diesmal wieder ein Erlebnis. Sax-O-Boogie waren super. Man merkte dass die Profis einfach Spielfreude hatten. Auch, daran, dass sie wohl die letzten waren die am Ende der Fahrt noch spielten. Ansonsten waren natürlich die Jungen Wilden super. Jeder für sich toll, zu viert an zwei Klavieren war eine Schau.
Joachim von Seyerl , Seeon

Bunt gemixt wie der Regenbogen, ob Sax-O unten oder Youngster oben,
Reber Konfekt noch obendrein das kann nur eine gute Mischung sein.
Die Youngster spielten erfrischend mit Schwung,
da fühlten sich die Alten auch wieder jung.
Die Anderen kamen auch gut an, am Beifall das erkennen kann,
ob Saxophon, Klavier oder Bass mal piano und dann wieder Gas.
Ein Jeder kam in den Genuß und hofft mit Riverboat Shuffle ist noch lange nicht Schluß.
Sonja Kunert, Grassau
Das Foto Links wurde mir von Franz Kunert zur verfügung gestellt , Danke !