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2. Riverboat Shuffle Chiemsee 2009
am 25.7.2009
Würde mich über positive Meinungen, aber auch Kritikpunkte freuen bitte mailen unter alex@staudachermusikbuehne.de
Rosenheim & Prien
www.bmw-unterberger.de

Traunsteiner Tagblatt

Auf der zweiten und letzten Riverboat-Shuffle 2009 auf dem Chiemsee ging es zu wie lange nicht. Selten gab es eine solche Bereitschaft des Publikums, vom Alltag loszulassen und sich auf die Musik einzulassen. Entsprechend grandios endete der Abend in wilden Tanzrhythmen, ausgelassenen Beifällen und Begeisterungsrufen von jung und alt, denen die Musiker neben berauschenden Tönen ein begeistertes, fröhliches Lachen entgegen setzten!
Die meisten hatten eine bescheidene Woche hinter sich. Stress auf der Arbeit so kurz vor den Ferien, seit Wochen ein Wetter, das auf die Nerven ging. Bei der Anreise nach Prien-Stock unendlicher Termindruck, den Schiffsanleger zu erreichen. Stau auf der Autobahn, Verkehrschaos auf den Landstraßen, die unter dem Ansturm der Sommerferiengäste ächzten.


Auf dem ausverkauften Schiff verschlug es die Shuffle-Teilnehmer in eine andere Welt. Gerade noch im Regen angereist, schien jetzt auf den Außendecks die Sonne. Dazu schlugen die drei Bands die Zuhörer in ihren Bann und ließen bis spät in der Nacht nicht mehr los.

Drei Mann mit Feuer für zehn, das ist die Rockabilly Band „Atomic Rocketeers“. Ein Schlagzeuger, „Big Al“ Albert, ein Kontrabassist „CrazeeCat“ Manni und der Gitarrist „Cry Baby“ DeeDee reichen dafür allemal. Die drei Münchner im auffälligen 50iger-Jahre-Look entwickelten einen unglaublichen Drive und mit der Musik, von Rock n‘ Roll mit Elvis-Stücken, Rockabilly bis hin zu Dirty Dancing und Dick Brave, rissen sie das Publikum von den Stühlen und auf die Tanzfläche. Dazu eine lebendige Bühnenshow mit drei Musikern mal gemeinsam am Schlagzeug, mal auf, unter oder über Ihren Instrumenten, witzige Moderation zwischendurch. Schnell hatten die Musiker die Herzen Ihrer Fans gewonnen.

Etwas feiner, aber ebenso mitreißend ging es bei den etwas älteren Herren der Imperial Jazzband zu. Die brachten guten, alten New Orleans Jazz und Dixieland mit viel Liebe zur Musik und zu den Instrumenten. Feine Übergänge und Soli, schwungvolles Zusammenspiel, Spaß und gute Laune von immerhin sechs Musikern. Und zu sehen gab es auch.

Neben dem Banjo fiel das Auge vor allem auf das Waschbrett, in diesem Fall nicht vor dem Bauch getragen, sondern waagerecht vor dem Musiker als Brett montiert und mit zusätzlichen Instrumenten wie zwei Ballhupen bestückt. Genauso viel Beachtung fand das Helikon von Bandleader Norbert Wanner, der Tuba-Vorgänger des Sousaphons. Dieses runde Bild und die runde Musik von den sympathischen Musikern vom Bodensee und aus der Schweiz fand schnell seine Anhänger.

Mit Leib und Seele hatten sich auch die vier Musiker von Free Beer & Chicken Ihrer Stilrichtung verschrieben. Ein Münchner Mundharmonika-Virtuose und Sänger Blues Harp Slim, ein Piano Profi im Siegsdorfer Michael Alf und ein Gitarrist mit südamerikanischem und kreolischem Einschlag Ron Cairo standen für heißen New Orleans Blues, für Zydeco-Musik aus den Sümpfen Louisianas und Kalimba-Klänge aus Afrika. Unterstützt wurden sie vom routinierten Schlagzeuger Thomas Gugger. Ein buntes Gemengelage hervorragend und mit ganzem körperlichen Einsatz auf höchstem Niveau präsentiert. Daran hatte das Publikum einen Riesenspaß.

Gern ließ es sich mitreißen, bis sich die Musiker am Ende des Abends von einem Wall tanzender, fröhlicher Menschen umringt sahen, die die Musiker immer wieder von Höhepunkt zu Höhepunkt trieben.

Dass dabei ein Teil der Menschen bei dem strahlenden Sonnenschein, einem frischen Wind und einem herrlichen Sonnenuntergang den ganzen Abend auf den Außendecks aufhielt, tat auch deren Liebe zur Musik keinen Abbruch. Einmal waren die Außendecks ebenfalls von der Musik der Bands beschallt und dann ließen sich die Imperial Jazzband und Free Beer & Chicken es sich nicht nehmen, mit musikalischen Ausflügen auf die Außendecks zu einem überaus gelungenen und stimmungsvollen Abend beizutragen.

Weit weg und vergessen war der Stress der Woche. Weit weg war der Regen des südlichen Chiemseeufers. Mit Bedacht hatte die Schiffscrew im sonnigen Nordteil des bayerischen Meeres gewählt und so erheblichen Anteil an einem stimmungsvollen Sommerabend. Musiker wie auch Zuhörer berichteten von einem grandiosen Musikerlebnis auf dem Chiemsee.

Text : Ludwig Flug ; Fotos : Alex Welte

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