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2.Riverboat Shuffle Chiemsee 2008
am 26.7.2008
Würde mich über positive Meinungen, aber auch Kritikpunkte freuen bitte mailen unter alex@staudachermusikbuehne.de


Glück hatten wir wieder mit dem Wetter, dunkle Wolken waren zwar zu sehen, aber der Wind kam aus der Richtung die laut Fachleuten immer für schönes Abendwetter zuständig sein würden. Anfangs war es dann auch etwas windig, so dass das Freideck noch nicht so stark besucht war, aber bei Einbruch der Dunkelheit lies der Wind nach und es wurde immer wärmer, so dass viele dann gegen 22.30 Uhr das große Feuerwerk von Seebruck bewundern konnten.

Samstagabend auf dem Chiemsee, den Partner im Arm und bei „Blue Moon“ von der Liveband durch den Sonnenuntergang tanzen bis danach das Feuerwerk aufsteigt. Das beschreibt die außergewöhnliche Stimmung der 2. und letzten Riverboat-Shuffle in 2008 der Staudacher Musikbühne. Um 19 Uhr hatte die MS Edeltraud in Prien Stock abgelegt, mit drei Bands an Bord.

„Blue Moon“ gab es von Chris Aron und seiner Band. Die Jungs haben sich seit Ihrem Zusammenschluss in 2004 längst einen Namen gemacht. Es kommt einfach gut an bei Zuhörern oder Musikverantwortlichen, dass sie sich vollkommen dem klassischen Rockabilly und Rock'n'Roll verschrieben haben. Sie selbst sind immer erstaunt darüber, welche Bandbreite an Fans - von ganz jung bis ganz alt - sie damit erreichen.

So sind sie zwischenzeitlich in den Medien und auch außerhalb des süddeutschen Raumes gern gesehener Gast.Die Zuhörer auf dem Chiemsee dankten ihrem gekonnten Einsatz mit einer ständig vollen Tanzfläche. Spätestens nach zwei Nummern nahmen auch betagtere Gebeine den Groove ihrer Jugend wieder auf, so dass es nahezu geschmeidig daher ging.

Bandleader Chris Aron führte gekonnt durch das Programm und lieferte den Gesang. Sein Mitgitarrist Roman Gordy stand ihm dabei gekonnt zur Seite. Die Spielfreude und Liebe zur Musik trieb deutlich erkennbar auch Jörg Raabe am Piano, Herbert Oelker am Bass und Alfons Hefter (drums) an.

Auf den ersten Schritten zu einer weitern Zusammenarbeit mit der Band durften die Zuhörer auch Junia Zebisch hören, die noch junge Dame (1984), die jetzt schon neben einigen Fernsehauftritten eine beachtliche Anzahl an Hauptrollen in renommierten Musicals vorzuweisen hat. Sie fügte sich nahtlos ein und kam ebenfalls sehr gut bei den Zuhörern an.

Einen weiblichen Überraschungsgast konnten auch G.M. and The Bluesbusters aufweisen. Christine Eisele, die im letzten Teil des Abends zur Band trat, verlagerte das Interesse des Publikums erkennbar auf den Gesangspart.

Bis dahin hatten die Lokalmatadoren um Georg Meier an seinen Gitarren, Peter Lechner am Saxophon, Arno Wahler am Keyboard, Peter Janotta an den Drums und Christian von Le Suire am Bass die Schwerpunkte ihrer Musik eher auf ihre Instrumente gesetzt.

Rockige Stücke mit hervorragenden Gitarrensoli, Blues mit blendend aufgelegtem Saxophon, präzise das Zusammenspiel und dahinter eine routinierte Rhythmusgruppe aus Bass und Drums. Das Publikum hatte seine Freude dran und schenkte den Musikern beim ständigen Zug durch das Schiff von Band zu Band viel Aufmerksamkeit.

Das Deck der MS Edeltraud verwandelte die Andors Jazzband zwischenzeitlich in einen Ballsaal.

Was andernorts Bigbands entstehen ließ, benötigte hier aber nur neun Vollblutmusiker, deren Instrumentenfundus allerdings zur Ausstattung einer kleinen Bigband gereicht hätte.

Posaune, Klarinetten, Saxophone, Trompeten, Kornett, Tuba, dazu Piano, und der Rhythmus von Schlagzeug
und Banjo.
Das eine Instrument spielend, das andere auf den Knien bereit liegend und im ständigen Wechsel in den unterschiedlichsten Formationen genutzt, das gab herrliche Swingmusik in wunderschönen, teils selbst komponierten Arrangements.
Die vielen Feinheiten, Kapriolen und fein abgestimmten Eigenheiten schafften ein unverstärktes, volles Klangbild, das den Raum füllte.

Eher am Rande, im Schatten der Scheinwerfer, agierte der Bandleader Andor Lukacs am Klavier, der auch durch das Programm führte. Ansonsten in zwei Reihen sitzend die übrigen Musiker. Ein absolut routiniertes, perfektes Zusammenspiel, ebenso perfekte Beherrschung der Instrumente.

Jeder Ton saß, jeder Übergang vorbildlich. Die Soli dieser betagten Herren waren unglaublich. Den Zuhörer erfasste eine Welle aus feiner Musik, versetzte ihn in Schwingung und ließ ihn nicht mehr los. Seit 1978 verzaubert die Andors Jazzband das Publikum überall auf der Welt.

Nur kurz wurde die Aufmerksamkeit des Publikums abgelenkt, als das Feuerwerk vom Hafenfest in Seebruck aufleuchtete und alle auf die Außendecks lockte, doch dann ging es gewohnt weiter und als der letzte Ton auf der MS Edeltraud verklang, lag das Schiff schon lange wieder im Hafen.

Text : Ludwig Flug
Fotos : Alex Welte

Meinungen zur Fahrt:

Die Riverboat-Shuffle war wieder toll, uns hat es sehr gefallen.
Bernd Rauch, Unterwössen

Tanzschiff hat meinen Freunden aus Frankfurt und mir sehr gut gefallen.... samt Bluesbusters und Feuerwerk....
Vera von Wnuk, Chieming

Andor’s Jazzband aus Holland spielte sich in die Herzen der Fans des Jazz der Roaring 20s, sowie der Hot Dance- & Ballroom Musik.Im ersten Set wollte die Band trotz (oder gerade wegen) der hohen Temperatur an Bord der Edeltraud nicht so richtig warm werden. Vielleicht wollten sie sich wegen der noch folgenden drei Sets nicht schon am Anfang verausgaben. Entsprechend zurückhaltend war auch das Publikum zum Beginn des Konzerts. Dann aber folgte mit jedem weiteren Set eine weitere Steigerung ihrer Spielfreude. Die abwechslungsreichen Musikstücke der 20er Jahre wurden variantenreich und mit einigen kleinen spaßigen Einlagen präsentiert, was von den Zuhörern dann auch mit dem entsprechenden Applaus honoriert wurde. Mit dem vierten Set war die Stimmung am Siedepunkt angelangt. Hervorzuheben, dass ganz ohne elektronische Verstärker gespielt wurde. Selbst der Gesang wurde unverstärkt wiedergegeben. Lediglich für die Ansage war ein Mikrofon an einem kleinen Verstärker mit Lautsprecher vorhanden. Leider war es auf dem Hauptdeck etwas unruhig, was auch der Grund war, weshalb das Piano und die Ansage nur schwach wahrgenommen werden konnte. Eine solche Musik verdient es, dass man den Künstlern und ihren Melodien zuhört und wenn man möchte, dazu das Tanzbein schwingt.
Für alle Gäste, die diese stilistisch hochkarätige Band einmal hören möchten – oder für diejenigen, die sich das Konzert der 9 Spitzenmusiker noch einmal in Ruhe anhören wollen, gibt es am 11. Oktober 2008 (noch) einmal die Möglichkeit im Traditionsgasthof „Schneiderwirt“ in Nussdorf am Inn. Näheres unter: www.jazz-live-rosenheim.de/veranstaltungen.htm . Es wird versucht mit Hilfe einer kleinen PA eine bessere Akustik des Ansage, des Gesangs und des Pianos zu erreichen. Alle anderen Instrumente werden selbstverständlich unverstärkt bleiben.
Gerd Streißel, Jazz Live Rosenheim