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Mit dem Wetter in Prien hatte wir nach anfänglichen Bedenken doch wieder Glück. Um 17.30 Uhr schaute es schlecht aus und kurze Zeit später waren alle Wolken wie weg geblasen ! Wir waren wieder fast voll, nur langsam wird es leider zur Gewohnheit, dass die Karten, die zuletzt reserviert wurden, einfach nicht abgeholt werden. Es waren wieder 10 Tickets ! Diesmal waren die ersten 172 Fans fast nicht zu bremsen, in 6 Minuten waren sie dann an Deck. Die 3 Bühnen füllten sich ziemlich gleich, so dass doch bis zum Schluß Paare überall noch Platz gefunden hätten. |
Traunsteiner
Tagblatt |
Salty Dixie Ramblers aus Salzburg präsentierten mit sehr angenehmer Lautstärke ihren New Orleans Dixie |
Seit einer
Stunde war das Schiff schon auf dem Chiemsee unterwegs, aber auf diesen
beiden Decks mühten sich die Musiker vor einem kleinen Häuflein
Publikum eher angestrengt, als erfolgreich. Da hatte nämlich die Ankündigung der Salty Dixie-Ramblers ausgereicht, das nächste Set im Freien auf dem Oberdeck zu spielen, das Publikum in Scharen nach oben ins Freie zu locken. In wunderschöner Atmosphäre, teils von der Sonne beschienen, genossen die Zuhörer dort, den Auftritt der sechs Musiker, die ein breites Spektrum von Jazz-Standards gekonnt zum Besten gaben. Vom New Orleans Jazz über den Swing bis hin zum Dixie gab es Stück an Stück so richtig nach dem Herzen des Publikums, abwechslungsreich und mit einem gehörigen Schuss Selbstironie vorgetragen. |
Die außergewöhnliche Instrumentierung mit Banjo, Schlagwerk, Klarinette, Saxophon, Posaune, Trompete, Kornett, Piano, Kontrabass und Tuba in immer wieder anderer Zusammensetzung gefiel dem Publikum, ebenso die wechselnden Gesangseinlagen. Was da weit über den Chiemsee schallte, machte auch die Passagiere anderer Schiffe sichtlich neugierig, die mit offenem Mund der MS Edeltraud hinterher schauten. |
Wolfgang Greiner mit seiner rauchigen Louis Armstrong Stimme, Anton Bootz mit herrlichem Klang- und Stimmvolumen rundeten die perfekten Bläser so richtig ab. Die Begeisterung des Publikums an diesem einmaligen Erlebnis befeuerte die Musiker zusätzlich und alle hatten einen Riesen Spass dort oben im Freien. |
Doch schon in der nächsten Pause – die Bands traten in vielen kleineren Sets auf, das Publikum wanderte von Deck zu Deck, von Bühne zu Bühne – verloren die Salty Dixie Ramblers ihre Vormachtstellung auf dem Schiff. |
Es
gehört eben nicht, zu den Eigenschaften von Harald Krüger und
Low Budget das Publikum aus zu lassen, wenn es erst einmal in ihrem Bann
steht. Da legt nach vielen Stunden der Schlagzeuger Walter Bender sein Hemd ab, läßt die Muskeln spielen und startet dann in ein Schlagzeugsolo, dem das Publikum atemlos zuschaut. |
Er
durchwandert die Bühne für mehrere Minuten, während denen
er jeden Gegenstand einschließlich der Instrumente seiner Mitspieler
in seine wirbelndes Solo einbezieht. Da ist Sebastian Bogensperger am Kontrabass so lebhaft und quicklebendig, dass jeder im Publikum sich freut, wenn er wieder einmal so richtig loslegt. |
Einen
kleinen Moment der Konzentration beim ältesten der Band, Ax Genrich,
ehe der dann wieder in eines dieser unheimlich feinen, aber rasend schnellen
Gitarrensoli startet, die letzten Feinheiten aus seinem Instrument herauskitzelt.
Und da ist nicht zuletzt der Frontmann Harald Krüger, ein Bühnenmensch
durch und durch. Ein rasendes Piano oder ein sauber gespieltes Saxophon,
ein guter Sänger und zwischen den Stücken ein witziger Unterhalter.
Stücke von Jerry Lee Lewis oder der Jailhouse Rock scheinen ihm auf den Leib geschneidert. Das da auch das Publikum bei Rock and Roll, bei Rockabilly, und auch bei Gassenhauern aller Art wie dem Itsi-Bitsi-Strandbikini in Schwung kommt, ist kein Wunder. Die MS Edeltraut hatte in der Nacht längst angelegt, da ging es bei Harald Krüger und Low Budget immer noch hoch her. |
Und was ist inzwischen aus dem angekündigten Stargast des Abends geworden, Janice Harrington, die wir noch um 20 Uhr verlassen vor einem Häufchen Publikum sahen, wie sie mit großer Erfahrung und Konzentration versuchte, wenigstens zu den wenigen einen Draht zu finden? |
Janice Harrington bereitet ihren Fans mit Blues, Soul und Gospel viel Freude |
Die
lacht aus vollem Hals und aus den Augen sprühen Freudefunken über
diesen Auftritt. Die Luft vibriert, das Schiff stampft, weil die Hälfte des nicht mehr ganz jungen weiblichen Publikums als veritable Go-Go-Tänzerinnen die Freiräume, die Gänge zwischen den Tischen, ja auch die Bühne erobert haben. Die Band fetzt. Mit einer unglaublich kraftvollen Stimme schmettert Janice die Songs in den Saal. Ihr überbrodelndes Temperament feuert das Publikum an, das - ob sitzend, stehend oder tanzend - völlig aus dem Häuschen ist. Anfeuerungsrufe, Begeisterungspfiffe, Zwischenapplaus von gestandenen Mannsbildern. Auch das Publikum gibt alles. |
Mit
recht. Jeden der Auftritte auf dem Schiff beginnen allein die Musiker, das
Blues Soularium. Das sind vier Profis, die zusammen eine außergewöhnlich
runde Band darstellen. Besonders gut kam das in den verschiedenen Instrumental
Stücken zur Geltung. Das Publikum hatte verschiedene Lieblinge. Markus
Lauer mochten die einen wegen seines überaus kraftvollen, rasend schnellen
Keyboard-Spiels. Der Drumer Thommy Harris hat eine wunderbare Blues-Stimme,
die sich 100% mit der von Janice Harrington ergänzte. P. C. Bryant
stellte sich als Meister der Gitarre heraus, der mit einer außergewöhnlichen
weißen Blues-Stimme einfach überzeugte. Einen coolen Bass mit
einem guten Gesang brachte Kevin Duvernay mit. Und dann trat immer zur Hälfte des einzelnen Auftrittes Janice Harrington hinzu mit einer gewaltigen Stimme: Eine witzige, temperamentvolle Frau, die jeden Ihrer Auftritte zu einem Ereignis machte, ohne sich vor Ihren Musikerkollegen in den Vordergrund zu spielen. |
Diese Stimme ließ einem z.B. bei Amazing Grace einen Schauer über
den Rücken laufen. Ob Gospel, Blues und Swing, immer war die Dame
trefflich zuhause. Eigentlich hätte man sich gern einmal zurückgelehnt,
den Feinheiten in der Stimmgewalt zu lauschen, aber die Stimmung riss
alle mit. Quicklebendig auf der Bühne, voller Frauen-Power. Zu den
Frauen im Publikum entwickelte sie einen besonderen Draht und nahm mit
Ihnen gemeinsam die Männer auch immer wieder auf den Arm. So galt
ihr besonderer Dank nicht nur der Staudacher Musikbühne um den Alexander
Welte, sondern vor allem seiner Frau Susi Welte, denn hinter jedem schwachen
Mann stehe immer eine starke Frau. |
Stimmen
zu Fahrt: Bravo, Alexander ! Eine sehr gute Veranstaltung, insbesondere die Musik und vor allem, Janice Harrington & Blues Soularium. Sehr sauber gespielt, guter Sound ! Wir sind oft in der USA gewesen, doch selten haben wir eine so gute „schwarze“ Musik genossen. Weiter so! Mima & Nick Nikolov , Bad Feilnbach Janice Harrington & Blues Soularium waren hervorragend.
Unter den Musikern 3 super Bluessänger und dazu noch Janice. Salty
Dixie Ramblers im Freien auf dem Oberdeck war ein guter Einfall, genauso
wie beim 1. Riverboat die Lautsprecher von Jessy Martens & Jan Fischer
Blues Band. Diesmal war es wieder eine ganz ungewöhnlich gelungene
Jazz-Seereise, das letzte Riverboat Shuffle. Jede Band war auf ihre Weise
toll und machte Spaß, wenngleich ich ja wie immer meist auf dem
Dixielanddeck weilte. Entsprechend der lustvollen Musik war natürlich
auch die Stimmung einfach fein und fröhlich - als Finale hat eine
große Runde Deiner Jazzfans ja sogar noch auf dem Anlegesteg die
Bordmusik mitgetanzt und -geschunkelt. Weiter so, lieber Alex ! Riverboat-Shuffle 2007 war wieder hervorragend und hat
uns viel Freude gemacht. |
Bitte Meinungen
mailen alexanderwelte@t-online.de oder Faxen (08641/3847)..... würde sie wie bei den letzten Fahrten hier gerne einbauen. Danke. |
Der Sonnenuntergang war diesmal nicht ganz so toll wie sonst, aber dafür alles andere. |