Schorsch
& die Bagasch waren am Freitag den 14.3.2008 in Staudach |
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Schorsch
Bericht von
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Boarischer
Blues in Staudach Ein gemütlicher, zünftiger Rauschebart begann mit seiner akustischen Gitarre das Konzert von „Schorsch und de Bagasch“ im Gasthof Mühlwinkl. Wie ein mittelaltes bayerisches Urgestein sah er nicht nur aus, so hörte er sich auch an. Tiefstes Bayerisch, ein Bayerisch so wie die Menschen sind, mal dickköpfig und grantig, mal mitfühlend weich. Die Musik war der Blues, dem sich der Schorsch und seine Bagasch verschrieben haben. Die Texte sind eher kurz, aber prägnant und sagen alles. |
So blieb viel Raum für ausgezeichnete Musik. In der ersten Halbzeit
waren das vor allem die akustischen Gitarren vom Schorsch im Zusammenspiel
mit der ausdrucksstarken Mundharmonika von Ferdl Eichner, dem Zusammenspiel
jener beiden Instrumente, für die der Blues gemacht ist. Viel Gefühl
im Text und in leiser Musik ließ die Zuschauer genau hinhören.
Die Ansagen waren eher spärlich. Nach der Pause wurde die Musik elektrisch und fetter Groove hielt Einzug. Tolle Gitarren- und Mundharmonika-Soli zwischen den Texten, dazu schwerer Blues oder kräftiger Rhythmus bis hin zum Rock and Roll. |
Schorsch
varrierte an seinen vielen Gitarren die verschiedensten Stilarten gekonnt.
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Das war dann auch die Stunde von Aushilfs-Schlagzeuger Dr. Will, zugleich Produzent der letzten Bagasch-CD. Wenn der den Rhythmus hört oder fühlt, fängt diese Masse an Mann erst zu rucken, zu zucken, der Körper beginnt zu wogen und zu schwappen und dann setzen die Sticks ein und der Mann ist bis zum Ende des Abends nicht mehr einzufangen. |
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Dabei hatten es die Texte in sich. Schon die Titel sagten alles: „Fesche Mama“, „Dia geht’s guat“, „Gmahte Wiesn“ oder „Des harte Leben“, „Zeit zum Ausziagn“ und „Mit offene Knia“. Bluesig wurden die Altersschmerzen, das Unglück und das Streben nach etwas Alltagsglück wieder gegeben, die Verzweiflung und Zerrissenheit, deren Stimmung so gut zur Bluesmusik passt. Intelligente Geschichten von der Straße. |
Die Musiker standen von Art und Verhalten zu dem, was sie sangen und kamen glaubwürdig herüber. Das machte so manchen Zuschauer nachdenklich - angenehm nachdenklich, weil man sich dabei an der Musik erfreute. Der ein oder andere Zuhörer mit Dialektferne tat sich aber erkennbar mit den Texten schwer. Andere leisteten fleißige Übersetzungsarbeit, auch wenn sie an manchem deftigen Dialektbild scheiterten. |
Bayerisch
sagt eben manchmal mehr als einfaches Hochdeutsch. Ludwig Flug |
Schorsch
& de Bagasch A JED'S HAT AMOI AN
BLUES |
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