Root Bootleg Band aus Süddeutschland präsentierte ihre Rock 'n' Roll Show am 11.2.2011 im Gasthof Mühlwinkl in Staudach
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Traunsteiner Tagblatt 19.2.11
Rock'n' Roll als Lebensinhalt
Die "Root Bootleg Band" mischte die Staudacher Musikbühne auf
Der Bandleader Ralf "Racky" Demharter von der Root Bootleg Band aus der Region Garmisch hat sich auch privat völlig dem Rock n' Roll Lebensstil verschreiben. Und auch wenn er längst erkannt hat."Wir passen nicht ins Klangbild des 21. Jahrhundert!", macht es ihn und seine drei Mitmusiker umso sympathischer, dass sie an ihrem Stil und Ihrer Musik fest halten.

Und das jetzt schon seit 15 Jahren. Schon längst leben sie ausschließlich für und seit langem auch schon von der Musik. Und ganz gleich wo sie aufgetreten sind, in Kalifornien, beim Tollwood Festival, bei all den Fernsehsendungen von "Geld oder Liebe" im WDR bis zum unplugged Konzert auf dem Oktoberfest mit dem RTL, ob mit Bill Ramsey oder Willi Astor, überall haben die Vier ihre Spuren hinterlassen.
So auch im Gasthof Mühlwinkl. Es sind nur vier Mann.

Bandleader Racky Ragtime sorgt für die Rock n' Roll Stimme, die Tanzschritte und die großen Gesten. Er singt überzeugend, und ist in vielen Stilen zu Hause. Seine Mitmusiker steuern den Backgroundgesang zu. Einen stehenden Drummer findet man nicht jeden Tag, aber Henry the 3´rd spielt seine - wie die Band es nennt - killer-shuffle-drums völlig unaufgeregt. Und wer gespannt darauf wartet, dass die ungewohnte Haltung, das gleichzeitige Stehen, Bedienen der Fußmaschine und das Wirbeln der Hände den Mann irgendwann einmal überfordert, der wartet vergebens. Auch wenn es richtig rasant zur Sache geht, der Mann wird dann ziemlich schnell, bleibt aber cool.
Als acrobatic upright bass angekündigt, was auf der anderen Bühnenseite der Schlacks Andrew LLoyd Slapper mit der Lockentolle ein echter Hingucker. Genauso treibend wie die Mitmusiker ließ er seinen Bass wummern, brachte Percussioneinlagen auf dem Klangkörper und wirbelte neben unter und über seinem Instrument. Da lag er dann mal auf dem Boden, auf ihm der Bass, darauf der Gitarrist, Dann ging es wieder im Gleichschritt mit Gitarre und Gesang über die Bühne. Ein besonderes Thema war auch Junior Stax auf seiner Twang-Guitar. Er war auf diesem Instrument völlig zuhause und lieferte damit die unterschiedlichsten Stilrichtungen von den hawaianischen Klängen bis zu rockigen Stücken. Atemberaubende Soloparts in der Bühnenfront oder - wie gesagt - auf dem Bass des Kollegen waren sein Part.
Das ganze mündete in einen unabläßlichen, dahin preschenden Rock n' Roll Rhythmus. Und auch wenn man Stücke mit Country-, Rock-, Blues-, Swing- oder auch südamerikanischen Klängen heraushörte, immer war es in einen rasanten, variantenreichen Rock n' Roll verpackt. Meldodien wie "Great Balls of Fire", "Sweet home Chicago" und "This boots are made for walking" waren darunter.
Das Publikum ließ sich von Beginn an anstecken. Da gab es Mitklatschen, Gesangseinlagen, heftigen Zwischenbeifall bei den jeweiligen Soli, auch die Tänzer leisteten bei dem Tempo außergewöhnliches.
Und bei dem langen Abend kam Ihnen entgegen, dass die Musiker in insgesamt drei Sets spielten. So verging der Abend wie im Fluge und abschließend gab das Publikum dem Veranstalter recht. Es war ein Abend voller guter Musik, aber insbesondere eine außergewöhnliche Bühnen-Show, die die Garmischer da abgeliefert hatten.
Fotos: Alex Welte; Text: Ludwig Flug
Seit nunmehr 15 Jahren und unzähligen Auftritten, liefert die Band Abend für Abend eine "heiße" Bühnenshow mit "kühler" Perfektion und gehört sicherlich zu den gefragtesten Rock 'n' Roll und R & B Formationen der Gegenwart.
Violent Love..... der Titel der brandaktuellen CD der Rootbootlegband lässt sich wohl ohne Hörprobe oder dem hautnahen Erleben einer Live-Performance der Band nur sehr schwer erklären....

Auch die gerne in Zusammenhang mit Root Bootleg verwendeten Fußnoten wie "American Rock´N Roll Entertainment" oder "Independent Rock´N Roll" versuchen zwar das Tun der Band kurz und knapp zu erklären, sind aber doch nur unzureichende Annäherungen an die Kraft, den Enthusiasmus und die Spielfreude der 4-köpfigen Rock´N Roll Hydra aus dem süddeutschen Raum, sowie ihrer Wirkung auf ihr Publikum. 

Absolut "tight" auf den Punkt, gemeinsam mit aller Kraft in die gleiche Richtung, das wohl erstaunlichste Klanggefüge seit den "late 50´s", eine aussergewöhnliche Bühnen- präsenz und schon fast aufdringliche, abwechslungs- reiche Tanzbarkeit sind wohl einige der Gründe warum man bei Root Bootleg - Konzerten so viele sich nicht mehr schließen wollende Münder und rastlose Beine sieht.