Lars Vegas & the Love Gloves spielten am
19. März 2005 auf unserere |
Lars
Vegas & The Love Gloves verschmelzen den Delta und Country Blues der
20er bis 40er Jahre mit einem modernen, kraftvoll-minimalistischen Rhythmus
und übertragen so den Pulsschlag der barrelhouses auf das junge Publikum
der heutigen Bar- und Clubszene. Im Dezember 1999 gründen
Gitarrist und Sänger Lars Vegas und Schlagzeuger Klaas Kentucky in
Berlin die Band Lars Vegas & The Love Gloves. |
vl.
Marko Jovanovic, Klaas Kentucky, Lars Vegas, Christian Schantz, Christian
Jung |
Traunsteiner Tagblatt 22. März 2005 Quicklebendiger
Blues - |
Und dann
sitzt man am Samstag Abend im Gasthof Mühlwinkl in Staudach-Egerndach
im Konzert der Staudacher Musikbühne und beobachtet fünf völlig
unaufgeregte Jungs zu Beginn ihres Auftritts, ehe es dann losgeht! Dabei ist „losgehen“ insofern das falsche Wort, als sich die Bühnenshow – auch für den Rest des Abends - auf das Anlegen der Instrumente beschränkt. Stattdessen gab es ganz einfach: - „…..gute Musik auf die Ohren!“ Einen Blues tief in den 20-igern bis 40-iger Jahren verwurzelt, aber nicht den schweren traditionellen Blues, sondern einen quicklebendigen, frischen hatten die fünf Musiker zu bieten. Dabei schlicht im Auftreten und mit der engen Beschränkung auf solide Instrumente: Das gab eine schnörkellose und feine Musik. Lars Vegas an der Gitarre und Sänger. |
Christian
Fuchs am Barrelhouse-Piano, Marko Jovanovic mit der Mundharmonika. Am kleinen Schlagzeug, hauptsächlich nur der Snare Drum, gab Klaas Kentucky den Rhythmus vor, unterstützt von Christian Schantz am Bass. Das alles mit erheblichem Drive. Die Stücke, zuerst unbekannte eigene Arrangements von großer Lebhaftigkeit. Dabei lag der Schwerpunkt eher auf Gitarre und Piano. Lars Vegas überzeugte mit unterschiedlichen Spielvariationen auf der Gitarre, vom fingerpicking bis zum bootlenecking. |
Christian
Fuchs war sehr schnell am Piano und sicher in seinen Variationen. In diesem Konzert
gewann dieses Instrument einen ganz eigenen Stellenwert und das Publikum
dankte für dessen viele, lange und überzeugende Soli mit großer
Begeisterung. |
Der Gesang
kam vom Gitarristen Lars Vegas, dessen Stimme in der Grundlage recht hoch
und hell angelegt ist, dabei aber kraftvoll und stark. Er verstand es diese besondere Eigenart hervorragend umzusetzen und wagte sich andererseits auch immer und sicher an die Grenzen seiner Möglichkeiten, sei es, dass er Bass-Stücke sang oder mit der Kopfstimme höchste Tonlagen erreichte. Gute handfeste Musikerkunst, eine sorgfältige und feine Auswahl der Instrumente, ein ausgewogenes und sauber abgestimmtes Zusammenspiel in unendlich bunten Variationen, dabei ein lockerer leichter und beschwingter Blues mit gutem Gesang: einfach gerade, schöne und vielfarbige Bluesmusik! |
Und getanzt wurde fast während des ganzen Konzertes, nicht unbedingt die Boogie Tänzer kamen auf ihre Kosten, sondern diese Musik ist wohl eher für die Line Tänzer (eine Art von Formations Tanz, der von der Country Musik kommt) ideal. |
Nach vielen
Zugaben entließ das Publikum nach einem runden schönen Blues-Abend
die Musiker erst kurz vor Mitternacht. Den jungen Musikern ist zu danken,
dass sie mit diesem Griff in die Anfänge des Blues und mit dem Ihnen
eigenen lebhaften gradlinigen und kraftvollen Stil den Blues überaus
lebendig erhalten. Ludwig Flug |