Lars Vegas & the Love Gloves

spielten am 19. März 2005 auf unserere
Staudacher Musikbühne.

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Lars Vegas & The Love Gloves verschmelzen den Delta und Country Blues der 20er bis 40er Jahre mit einem modernen, kraftvoll-minimalistischen Rhythmus und übertragen so den Pulsschlag der barrelhouses auf das junge Publikum der heutigen Bar- und Clubszene.
Sie nennen diesen ganz persönlichen Stil Deltabilly.

Ihre neue CD heißt “Get ´em while they´re hot“ und spiegelt perfekt die Energie ihrer Live-Auftritte wieder.
Längst verschollene Blues-Perlen werden wiederentdeckt und klingen tanzbarer denn je – kein bisschen angestaubt und überhaupt nicht auf Blues-Liebhaber beschränkt.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass Lars Vegas & The Love Gloves mittlerweile als die jungen Erneuerer des alten Blues gehandelt werden und auf etlichen großen Festivals gastieren (Sziget Festival Budapest/Ungarn, SWR Blues Festival Lahnstein, Karneval der Kulturen Berlin, Jazz & Blues Festival Wendelstein, Jazz & Blues Festival Balver Höhle, Ferrarra Busker´s Festival/Italien, Blues Festival Honigfabrik Hamburg, SWR Kultur im Foyer, Jazz & Blues Festival Ingolstadt etc.).
Sie wurden ausgezeichnet mit dem Dresden Blues Award, sowie dem 2. Publikumspreis beim Berlin Jazz & Blues Award, eröffneten für Sarah-Jane Morris (Ex-Communards “Don´t leave me this way”), spielten im ZDF-Spielfilm „Weg!“ und komponierten den Soundtrack zum Genion-Werbespot „Hier“.

Im Dezember 1999 gründen Gitarrist und Sänger Lars Vegas und Schlagzeuger Klaas Kentucky in Berlin die Band Lars Vegas & The Love Gloves.
Seit 2001 gehört Mundharmonikaspieler Marko Jovanovic fest zu Lars Vegas & The Love Gloves.
Alle drei Musiker sind Multiinstrumentalisten, daher werden bei Auftritten vielseitige Instrumentierungen geboten. Zu der Stammbesetzung gesellen sich für nur wenige Konzerte im März zwei Gastmusiker der besonderen Art: Christian Fuchs (Klavier), seit den Aufnahmen zu „No Particular Blues“ (2003) ein wichtiger Sideman der Band, lebte und spielte vier Jahre in den Jazzclubs Londons und Christian Schantz (Bass), der an der New School in New York Jazz studierte (u.a. bei Greg Cohen und Chico Hamilton), und nach Touren durch Mexiko und Europa jetzt in Berlin als Singer & Songwriter arbeitet.

vl. Marko Jovanovic, Klaas Kentucky, Lars Vegas, Christian Schantz, Christian Jung

Traunsteiner Tagblatt 22. März 2005

Quicklebendiger Blues -
frisch heftig und leicht

Lars Vegas & the Love Gloves
begeisterten auf der Staudacher Musikbühne

Da wird man in seiner Zeit, seiner Jugend groß, hört seine Musik,
die Musik der Zeit! Später -
mit zunehmendem Alter hört man sie da und hier - immer seltener!
Hört, wie sie verklingt, die Musik von damals! Das war der Blues!

Und dann sitzt man am Samstag Abend im Gasthof Mühlwinkl in Staudach-Egerndach im Konzert der Staudacher Musikbühne und beobachtet fünf völlig unaufgeregte Jungs zu Beginn ihres Auftritts, ehe es dann losgeht!
Dabei ist „losgehen“ insofern das falsche Wort, als sich die Bühnenshow – auch für den Rest des Abends - auf das Anlegen der Instrumente beschränkt.
Stattdessen gab es ganz einfach: - „…..gute Musik auf die Ohren!“

Einen Blues tief in den 20-igern bis 40-iger Jahren verwurzelt,
aber nicht den schweren traditionellen Blues, sondern einen quicklebendigen, frischen hatten die fünf Musiker zu bieten.
Dabei schlicht im Auftreten und mit der engen Beschränkung auf solide Instrumente: Das gab eine schnörkellose und feine Musik.

Lars Vegas an der Gitarre und Sänger.
Christian Fuchs am Barrelhouse-Piano,
Marko Jovanovic mit der Mundharmonika. Am kleinen Schlagzeug, hauptsächlich nur der Snare Drum, gab Klaas Kentucky den Rhythmus vor, unterstützt von Christian Schantz am Bass.
Das alles mit erheblichem Drive. Die Stücke, zuerst unbekannte eigene Arrangements von großer Lebhaftigkeit. Dabei lag der Schwerpunkt eher auf Gitarre und Piano.

Lars Vegas überzeugte mit unterschiedlichen Spielvariationen auf der Gitarre, vom fingerpicking bis zum bootlenecking.

Christian Fuchs war sehr schnell am Piano und sicher in seinen Variationen.

Das Hin- und Herspiel der Themen im Blues machte einen ganz besonderen Reiz.
 

Die Luftigkeit und Leichtigkeit im Spiel ließ den Funken zum Publikum schon ab dem dritten Song überspringen und die fünf hielten es bis zum Konzert Ende in seinem Bann.
Zwischenovationen gab es ständig, wenn wieder und oft einer der drei Frontmusiker in seinen sicheren Soli brillierte. Drei deshalb, weil besonders in der zweiten Konzerthälfte Marko Jovanovic mit seiner Harp immer häufiger neben Piano und Gitarre in den Vordergrund trat.

In diesem Konzert gewann dieses Instrument einen ganz eigenen Stellenwert und das Publikum dankte für dessen viele, lange und überzeugende Soli mit großer Begeisterung.

Der Gesang kam vom Gitarristen Lars Vegas, dessen Stimme in der Grundlage recht hoch und hell angelegt ist, dabei aber kraftvoll und stark.
Er verstand es diese besondere Eigenart hervorragend umzusetzen und wagte sich andererseits auch immer und sicher an die Grenzen seiner Möglichkeiten, sei es, dass er Bass-Stücke sang oder mit der Kopfstimme höchste Tonlagen erreichte.
 

Gute handfeste Musikerkunst, eine sorgfältige und feine Auswahl der Instrumente, ein ausgewogenes und sauber abgestimmtes Zusammenspiel in unendlich bunten Variationen, dabei ein lockerer leichter und beschwingter Blues mit gutem Gesang: einfach gerade, schöne und vielfarbige Bluesmusik!


Das machte den erfolgreichen Konzertabend der Staudacher Musikbühne im Gasthof Mühlwinkl aus.

Und getanzt wurde fast während des ganzen Konzertes, nicht unbedingt die Boogie Tänzer kamen auf ihre Kosten, sondern diese Musik ist wohl eher für die Line Tänzer (eine Art von Formations Tanz, der von der Country Musik kommt) ideal.

Nach vielen Zugaben entließ das Publikum nach einem runden schönen Blues-Abend die Musiker erst kurz vor Mitternacht. Den jungen Musikern ist zu danken, dass sie mit diesem Griff in die Anfänge des Blues und mit dem Ihnen eigenen lebhaften gradlinigen und kraftvollen Stil den Blues überaus lebendig erhalten.

Ludwig Flug
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