Knock-Out
Greg & Blue Weather spielten am Freitag den 4. Mai 2007 in Staudach. |
Die
heißeste Skandinavien ist ein Dorado für den Blues. In der dortigen Szene tummeln sich zuhauf hochklassige Bluesmusiker. Um so bemerkenswerter ist es, wenn eine Band aus dieser Masse herausragt. |
Sänger
und Bluesharpspieler Greger Andersson ist der Kopf und Gründer der
seit mittlerweile fast 20 Jahre bestehenden Band. Der Sound von „Knock-Out
Greg & Blue Weather“ wird geprägt durch das authentische
Mundharmonikaspiel von Greger Andersson und den eleganten Stil des Gitarristen
Janne
Lindén. Weiterhin
zur Band gehören Urban Hed (Kontrabass)sowie Marcus Andersson am
Schlagzeug. Für einen fetten Bläser Sound sorgen Tobbe
Elliasson am Tenorsax Jacob Norgren am Baritonesax. |
Schwedischer
Rhythm & Blues am 4.5.2007 mit "Knock Out Greg & Blue Weather" in Staudach |
Traunsteiner
Tagblatt 10.5.2007 von Ludwig Flug Wenn man bei der Internetnamenssuche
nach dem eigenen, einmaligen Namen bei einer Suchmaschine über 1,2
Millionen Einträge findet, hat man es auf die ein oder andere Weise
in dieser Welt eigentlich geschafft. Wenn dann das den Schweden eigentlich
recht nahe Deutschland in dieser Hinsicht aber noch viele weiße
Flecken aufweist- so sagten sich die Musiker von „Knock Out Greg
& Blue Weather“ - musste eine Tour durch ganz Deutschland her
und die führt jetzt von Rügen im Norden bis nach – weil
die Staudacher Musikbühne wieder nicht geschlafen hat - Staudach-Egerndach
im Süden. Am Freitagabend war es soweit. |
Trotz 20
Jahren Musik auf dem Buckel sahen sie eigentlich noch recht jung aus, die
sechs Musiker auf der Bühne des Gasthof Mühlwinkl. Hervor stach der leuchtend rote Anzug von Knock Out Greg, dem Greger Andersson, Frontmann, Sänger und Mundharmonika-Spieler. Kurze Begrüßung in Englisch, etwas Rhythmus von den Drums, ein zwei Tanzbewegungen vom Frontmann und schon ging es dahin. Absolut professionell. Kein Warmspielen, kein Zögern. Bühnenerfahrung aus Hunderten von Konzerten überall auf der Welt. Beide Saxophonisten setzten mit vollem Sound ein, die Gitarre mit dabei. |
Und dabei
sollte es bleiben, den ganzen Abend, kein Nachlassen kein Ausruhen. Ein Stück reihte sich an das andere, nur unterbrochen von der kurzen Zwischen- moderation, alles mit gleichbleibender Präzision und gleichbleibendem Druck. Und der war eben auch außergewöhnlich. Wenn nach zwei langen Saxophon-Soli die Saxophonisten sich zu einer kurzen Zwischenpause von der Bühne zurückzogen und man freien ungehinderten Blick auf den Drummer Marcus Andersson und den Bassisten Urban Hed erhielt, konnte man es auch sehen, wie die beiden da – auch nach zwei Stunden Bühnenarbeit – im Bühnenhintergrund fröhlich, glänzend aufgelegt, an Ihren Instrumenten werkelten, dass es eine Freude war. |
Hatte man
es vorher nur gehört, jetzt wurde es augenscheinlich, wie diese sich
weit über das Durchschnittliche engagierten und einen erheblichen Anteil
am Sound hatten. Aber eigentlich wurde das Geschehen von der Frontreihe der Bühne bestimmt. Greger Andersson hat eine ganz eigenwillige Stimme, klar und hell, die er in vielfältiger Weise moduliert bis hin zu einem nasalen, gequetschten Ton, der gut zu der 50-iger Jahre Musik passt. An der Harp, der Mundharmonika ist er ein Meister wie er in vielen Soli bewies. Soli erhielten auch die Saxophonisten und die Gitarre zu Hauf und jedes Mal fielen sie wieder anders, variantenreich aus und beleuchteten das Können der Musiker. Der Gitarrist Janne Lindén variierte den Gitarrensound nicht durch einen Wechsel des Instruments, sondern einfach durch die Spieltechnik. Mal groovig, mal leicht verspielt und rasant, wie es gerade passte. |
Zwei ausgewachsene
Saxophonisten im Gasthofsaal mit glasklaren kräftigen Einsätzen,
das war nach dem Geschmack des Publikums. Jacob Norgren am Tenorsax und
Charlie Malmberg am Baritonsax waren in dem glänzenden Zusammenspiel
in der Band immer auf den Punkt mit kräftigem Ton dabei. Vier oder fünf Mal Zwischenapplaus in jedem Stück zeigte die Begeisterung des Publikums an diesem hervorragenden Können auf der Bühne. |
Auch die schwer zu beschreibende Musikrichtung der Band mit vielen Eigenkompositionen und ansonsten auch stark variierten Fremdkompositionen kamen bei den Zuhörern bestens an. |
Da der
beschwingtere Blues der Großstädte, dort hervorragende Swing-Nummern,
aber auch Boogie und eher rockig gefärbte Stücke brachten ein
abwechslungsreiches Programm, dass sich die Band da auf den Leib geschneidert
hatte. Text : Ludwig Flug ; Fotos : Alex Welte |