Dixieman - Four
am 15. Januar 2005 im Happinger Hof bei Rosenheim

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von links: Uwe Ladwig (Tenorsaxophon, Gesang und großes Schlagwerk), Knalle Wall (Tuba),
Lothar Binder (Gitarre, Gesang) und Thomas Banholzer (Trompete, Gesang, kleines Schlagwerk).

„Dixieman Four“
Dixieland - Jazz im Happinger Hof

Sie brechen die Herzen der stolzesten Frauen ……!

Nun ist die Dixieland-Musik ganz sicher keine traurige, langweilige Musik, aber die am Samstagabend im Happinger Hof war besonders amüsant und kurzweilig. Gerd Streißel von „Jazz-Live-Rosenheim“ hatte mit der Verpflichtung der „Dixieman Four“ ein glückliches Händchen bewiesen: Die Zuschauer hatten es ihm gedankt, indem sie in Scharen gekommen waren.

Die „Dixieman Four“, das sind vier Profimusiker in einer für den Dixieland Jazz etwas ungewöhnlichen Zusammensetzung, die sich bereits vom Outfit her nicht so besonders ernst nehmen. Sie traten über den ganzen Abend mit Knickerbockern und Schlägermützen auf. Wenn auch von Haus aus eine Dixieland-Band überraschten sie mit einem sehr weiten Musikspektrum von Glenn Miller (Swing), über Louis Armstrong (Jazz) bis hin zu Gassenhauern wie „Mein Papagei frisst keine harten Eier!“.


Darunter viele Standards wie „On the sunny side of the street!“ oder “O when the saints go marching in!” Jeder Konzertabschnitt galt einem eigenen Stil. So blieb der Abend erfrischend abwechslungsreich. Perfekt in der Beherrschung der Instrumente waren die vier Musiker in jeder Stilrichtung zu hause, die Improvisationen waren geschmacks- und stilsicher. Dabei verstand es jeder der Vier die jeweils eigene Persönlichkeit auf der Bühne zu entwickeln:

Uwe Ladwig war der Mann des Tenorsaxophons, der mit viel Liebe zum Instrument und mit Kennerschaft dessen Feinheiten vermittelte. Thomas Banholzer hatte sich schnell auf seiner Trompete warm gespielt und dann beeindruckte er das ganze Konzert mit präzisen und sauberen Tonfolgen, auch dann wenn er oft in die schwierigen Grenzbereiche seines Instrumentes vorstieß. Wunderschönes Spiel auf der akustischen Gitarre bot Lothar Binder, häufig angelehnt an südamerikanische und spanische Gitarrenläufe. Knalle Wall – der Name schien Programm – war der Mann mit der Tuba, der dieses doch eher bedächtige und unbewegliche Instrument mit quicklebendiger Musik erfüllte, der es wagte auch schnelle Musikthemen aufzugreifen und in seinen Tuba-Soli voran zu treiben.

Der gute klare Gesang kam von Uwe Ladwig und Lothar Binder, es sei denn, es wurde allemanisch, dann brillierte Thomas Banholzer mit Gesang und Mimik.

Untereinander überließen sich die Musiker sehr viele Soli, Raum genug das Publikum für den jeweils eigenen Stil, die Feinheiten seines Instrumentes und den Musikspaß zu gewinnen.
Und Spaß gab es zuhauf. Nicht nur die Musik war überwiegend fröhlich: „Ich breche die Herzen der stolzesten Frauen!“ oder „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern!“

Auch die Darbietung war humorvoll angelegt, wenn in ihr immer wieder allseits bekannte Melodien variiert wurden.
Auch in einem Dixie-Stück war man vor einer Weihnachtsmelodie nicht sicher und in dem Dixie-Standard „ice cream, juice cream“ fand man plötzlich den Werbe-Jingle der „Fünf-Minuten-Terrine“ wieder.

Ein unterhaltsamer, witziger Abend mit teilweise bis zu skuriler Musik, der den Zuschauern viel Spaß und gute Laune brachte.

Text : Ludwig Flug Fotos : Alex Welte

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