Wegen der zu erwartenden großen Nachfrage veranstalteten wir unser 2. Konzert mit "Die Cuba Boarischen" am Samstag den 13. November 2010 im Festsaal in Bergen. |
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Taunsteiner
Tagblatt 27.11.2010 |
Doch hätte
man erwartet, dass sich die Musiker die letzten Jahre zurückgelehnt
hätten, den Erfolg zu genießen, wäre man getäuscht. Zum einen haben sie jetzt gerade ihre neue CD "Is denn des ned a Lebn" herausgebracht und diese im Konzert ausführlich dargestellt, zum anderen hält der Reiseverkehr nach Cuba ununterbrochen an und immer neue Kontakte in der dortigen Musikszene entstehen, neue Ideen sprießen. Und dann haben sich auch die Musiker selbst weiter entwickelt. Das alles brachte dann einen bunten, äußerst musikalischen Abend mit heißen Rhythmen wie Rumba, Salsa, Cha Cha Cha und zünftigen bayrischen Klängen vom Marsch über Polka bis Walzer. Dabei haben im Vergleich zu 2008 die kubanischen Rhythmen deutlich überhandgenommen. |
Aber das kam gut an. Kein Wunder, denn was die Männer rund um den Bandleader Hubert Meixner an musikalischer Vielfalt boten war unglaublich. Hubert Meixner ist als Arrangeur der Band verantwortlich für diesen unglaublichen Mix aus Urwüchsigkeit und Exotik. Er mischt diese bayrischen und kubanischen Musikstile einzigartig. Mit viel Fingerspitzengefühl und hoher Achtung vor der Eigenständigkeit der Stile gelingt es ihm, die eher verwurzelte bayerische Gemütlichkeit mit der geschmeidigen Comodidad der Kubaner zu vereinen. Meist bestimmt er mit seinem Akkordeon die Richtung, ist aber auch mit Gesang einer schönen Querflöte und Percussion dabei. |
Vom Bruder
Andreas kommen Gitarre, Gesang und Klarinette hinzu. Marinus Wagner war
als Vertretung für Michael Mayer für Trompete, Gesang und Percussion
zuständig. Hans Förg steuerte Congas und Bongos, Percussion, Klarinette
und Saxophon bei. Sepp Rottmayr spielte Tres Cubano und Solo-Gitarre. Der
war aber auch mit Kontrabass und E-Bass unterwegs. Und der junge Leonhard Meixner brachte eine ganze Palette an Bongos, Percussion, Gesang, Posaune und diatonische Harmonika mit. |
Die Vielzahl
der Instrumente brachte große Abwechslung, nichts klang wie das Vorige
und gespielt wurde auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Da zeigte sich, dass die Cubaboarischen nicht nur ihr erfolgreiches Anfangskonzept durchzogen. |
Sie haben sich alle weiter entwickelt, dazu gelernt und Neues probiert. Was da so fantasievoll geschaffen, klingt alles sehr geschmeidig und nicht beim Hinhören, sondern erst beim Hinsehen bemerkt der Zuhörer, dass da nicht ein paar Musikanten aus der Karibik eingeflogen sind. Die Leidenschaft und Begeisterung auf der Bühne übertrug sich schnell in den Saal und das Publikum ging begeistert mit, klatschte Takt, spendete Zwischenbeifall. Das Temperament auf der Bühne war aber auch ansteckend. Hatten die Cubaboarischen am Beginn der Karriere noch Bayerische Strophe gegen kubanische Strophe gesetzt, gab es zwar jetzt noch die bayerischen Texte und Grundmelodien, doch alles jetzt mit einem geschmeidigen, kubanischen Swing und Tempo. Modern, lebhaft, ansteckend. |
Nach vielen
Zugaben ließen die Musiker ein restlos begeistertes Publikum zurück.
Vielleicht gehört es sich für ein Konzert, dass man einen Abend vollgefüllt mit schwungvollen Melodien erlebt. Schade ist nur, dass so viele der alten Geschichten und Anekdoten, die rund um die Verbrüderung der ehemaligen Vagener Dorfmusikanten mit der kubanischen Musik entstanden sind, in diesem vollen Programm keinen Platz mehr gefunden haben. man kann eben nicht alles haben. Wirklich bedauerlich war aber, dass das gastronomische Angebot des Festsaals dem Niveau des ansonsten äußert gelungenen Abends in keiner Weise gerecht wurde. Konnte man über das für die Staudacher Musikbühne ungewohnt sparsame kulinarische Angebot angesichts der Menge der Zuhörer noch hinweg sehen, erzeugten die Getränkelieferungen durch den Wirt des Festsaals mit anfangs Wartezeiten von deutlich mehr als 40 Minuten deutlichen Unmut im Publikum. Dabei war das Konzert schon seit Wochen ausverkauft, so dass die genaue Besucherzahl schon im Vorfeld lange bekannt war. Doch das war der einzige wirkliche Wermutstropfen an einem grandiosen Musikabend. |
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