The Chargers kommen am 25.10.2008 ertmals mit ihrem Rockin & Swingin Blues nach Staudach.
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Traunsteiner Tagblatt 31.10.08

Frischer Blues mit Pepp und Drive

Die "Chargers" von der Waterkant begeisterten auf der Staudacher Musikbühne

Gegenüber den Vorveranstaltungen der Staudacher Musikbühne der letzten Monate im Gasthof Mühlwinkl war am Samstagabend auf der Bühne sehr viel Platz. Nur vier Musiker teilten sich den Raum, gaben den Zuhörer freien Blick über die ganze Bühne. Das war schön. Die Chargers, vier Jungs von der Waterkant, haben sich dem Blues verschrieben. Aber wer jetzt, den stimmungsschweren, bedächtigen, manchmal nahezu depressiven Blues mit Geschichten von der Alltagslast erwartet hatte, der wurde angenehm enttäuscht. Im Vordergrund stand klarer, herzerfrischende Blues mit Pepp und Drive.

Verantwortlich dafür sind seit Gründung Martin Bohl, der Frontmann (Harp, Gesang) und Jan Mohr (Gitarre). Martin Bohl mit herzerfrischendem klaren Gesang, oft eigenen lustigen und unterhaltsamen Texten auf lebendigen Eigenkompositionen. Er hat es im Laufe seiner Karriere zudem zu einem deutlich hervorstechenden Harp-Spieler gebracht. 

Bis auf zwei, drei Instrumental-Stücke war er ständig gefordert. Und wenn das für Lunge und Stimmbänder eine schweißtreibende Arbeit war, es machte ihm sichtlich Spaß und das Publikum dankte mit häufigem Zwischenapplaus und Anfeuerungsrufen. Als eingespieltes Team auf gleicher Höhe dabei, Jan Mohr mit seiner Gitarre. Endlich einmal wieder so eine richtige fette Bluesgitarre, hervorragende Soli, ein eher lässiges Spiel, aber mit allen Feinheiten, die dieses Instrument bereit hält. Das Publikum folgte gebannt seinen Soli. Die Musik lebte vom Zusammenspiel dieser beiden.

Das Publikum nahmen sie mit auf eine lange Reise von Texas, Louisiana, Chicago bis hin in den modernen Blues. Dabei blieben die Stücke eigenwillig, frisch und mitreißend. Dazwischen mal ein Mambo, dort ein Rock and Roll. Witze gab es nicht nur in Moderation und Songtexten. Plötzlich waren Songschnipsel aus anderen Stilrichtungen entliehen und eingebaut.

Der Rhythmus kam von Björn Puls an den Drums, und – neu dabei – Bernd Ohnesorge mit seiner Bassgitarre. Von denen kam lebhafter zusätzlicher Drive und Bernd Ohnesorge, der sich erkennbar gerade erst einfühlte, fand sichtlich Gefallen am immer heftigeren Beifall des Publikums.

Das Publikum war sichtlich von der Frische und Lebhaftigkeit der Musik inspiriert. Es ging gern auf die Musiker ein und machte mit. Vor allem mit Soli-Beifall wurde nie gespart.


Und als dann der Abend endete, hatten sich Publikum und Musiker längst angefreundet und gingen miteinander um als, kenne man sich seit Jahren.


Es war eine entspannte, freundliche Atmosphäre bis zum letzten Ton, mit dem es den Musikern auch etwas schwer fiel, von diesem Publikum zu lassen.     Text : Ludwig Flug Fotos : Alex Welte


Sie geraten ins Schwärmen, wenn man ihnen Bilder von alten Boliden aus den 70ern zeigt. Folglich stand der Dodge Charger, das amerikanische Muscle-Car par excellence, Pate bei der Namensfindung des 1997 gegründeten Hamburger Blues-Quartetts um Komponist, Sänger und Harpspieler Martin Bohl.

Bohl gehört zur alten Garde der Hamburger Bluesmusiker, war jahrelang Frontmann verschiedener Hamburger Formationen und wird seit über 10 Jahren auch immer wieder mit Abi Wallenstein zusammen gesehen und vor allem gehört. In all diesen aktiven Jahren hat sich der smarte Musiker zu einem der versiertesten europäischen Harp-Spieler entwickelt. Zudem ist er ein hervorragender Sänger und schreibt ganz famose Songs. So hört man auf den bisher erschienenen Chargers-Alben "Get Charged!" und „Hypercharged!“ auch ausschließlich Eigenkompositionen, die alle durch eine kompetente Gewitztheit bestechen.
Jan Mohr spielt eine Gitarre, die sich zwar bei alten Vorbildern bedient, aber dennoch so frei, inspiriert und vor allem eigenständig klingt, daß er sich damit schon seit einiger Zeit einen festen Platz in der ersten Garde der Bluesgitarristen erspielt hat.
Mit immer erstklassigem Sound, mitreißenden Soli und einer Rhythmusarbeit, die eine perfekte Grundlage für Bohls Gesang und Harpspiel bietet, prägt Mohr den Klang und Charakter der Chargers entscheidend.

Die Rhythmusgruppe der Chargers besteht aus Dirk Vollbrecht am Kontrabass und E-Bass und Björn Puls am Schlagzeug. Jeder für sich ein Meister seines Fachs, aber vor allem zusammen sind sie nur schwer zu schlagen. Stets lässig und unaufgeregt, garantieren sie dafür, daß die Chargers steady, swingend und shufflend durch ihr Programm rocken und rollen.

Sicher: nicht nur die identische Besetzung, sondern auch Energie und Intensität der Chargers erinnern an die frühen (d.h. „echten“) Fabulous Thunderbirds - so einfach lassen sie sich jedoch nicht in eine stilistische Schublade stecken. Im Gegenteil: die Chargers machen diverse Schubladen weit auf und bedienen sich munter bei allen Spielarten der Bluesmusik. Heraus kommt eine schweißtreibende, unterhaltsame musikalische Rundreise über Texas, Louisiana, Chicago und Los Angeles, welche schon Zuschauer in ganz Deutschland, Holland, Belgien, Dänemark, Österreich und sogar Lettland begeistert hat.

Kurz: die Chargers gehören zum Interessantesten, was Europa in Sachen Blues derzeit zu bieten hat!