Betty´s
Swingclub featuring J.J. Capone am 22. Oktober 2005 im Gasthof Mühlwinkl in Staudach |
Die
30er und 40er Jahre des “American Way of Life“ des 20. Jahrhunderts
waren von zwei Strömungen bestimmt: der Kinoleinwand mit seinen Stars
wie Rita Hayworth und Humphrey Bogart und dem Swing, einer heißen
Musik, die sich aus dem Dixieland der 20er Jahre entwickelt hat. Während
des Zweiten Weltkrieges in Europa Synonym fuer Widerstand und Freiheit,
in den USA Sinnbild überschäumender Lebensfreude. Die Menschen
tanzten in legendären Ballrooms wie dem Cotton Club oder dem Savoy
zur Musik von Cab Calloway, Count Basie, Louis Jordan, Nat King Cole und
unzähliger anderer Swingbands. Ende der 30er Jahre entstanden auch
viele sogenannte Jive-Combos, die Swing mit Rhythm&Blues vermischten
und so eine sehr erdige, dennoch mitreissende Tanzmusik kreierten.
Genau dieses Flair hatten J.J.
Capone und Betty im Sinn, als sie 2002 die Band “Betty´s Swingclub“
gemeinsam mit vier anderen swingbegeisterten Musikern gründeten.
J.J. und Betty spielten schon von 1990-1992 gemeinsam bei der Gruppe The
Jive Giants, ihre Wege trennten sich dann, wobei Betty mit ihrer Band
Five in Love with Betty
die nationale wie internationale Swing&Jive Szene eroberte, J.J. mit
Clarkïs Uptown Swingsters und dem J.J. Capone Orchestra Furore machte. |
Nun ist es endlich soweit: eine gemeinsame Band der Fixsterne des österreichischen Jive-Himmels: “Betty´s Swingclub“! |
Betty´s
Swingclub spielte am 22.10.2005 im Gasthof Mühlwinkl in Staudach Staudach swingte !! |
„Bettys Swingclub“ hatte am Samstagabend im Gasthof Mühlwinkl die Tore geöffnet und wer dort auf die Bühne sah, fand sich schnell in das Amerika der 30iger und 40iger Jahre versetzt. Die Dame in enger Leopardenkostümjacke und engem rotem Rock, die Herren im eleganten Zweireiher. Dazu die lockere und melodiöse Swingmusik in der Luft. |
Barbara Jascht alias Betty brillierte am Piano und führte mit C.C. Capone durch das Programm |
Das
war das, was die Gäste der Staudacher Musikbühne von der Vollblutpianistin
Barbara Jascht erwartet hatten. Doch diesen Abend nahm sich die Frontfrau sehr weit zurück, denn er brauchte Platz und Raum auf der Bühne: der Sänger Andreas Haager als J.J. Capone. Gekleidet wie aus einem Gangsterfilm der 30iger entsprungen mit weitem Anzug, den Hut mit breiter Krempe tief in das Gesicht gezogen, lieferte der einen Auftritt aus einem Guss, eine Tiefe, saubere überaus kräftige Stimme, eine Bühnen-Show, in der jede Geste jeder Einsatz saß. Viel erinnerte in Bewegung, Mimik und Können an Kid Creole mit seinen Coconuts. Neben dem überzeugenden Können der Profi-Musiker machte vor allem Spaß, mit wie viel Liebe und Genauigkeit sie sich dem Arrangement der Stücke widmeten. |
Hintergrundgesangsuntermalung
in vielen Songs, Mimik und Gestik immer passend. Da ein Händeklatschen
hier ein heftiger Sprung auf den Holzboden der Bühne, der auch vom
Klang noch einen Abschlussakzent setzte. Für so etwas bot die feine
Swingmusik viel Raum. Aber auch Rhythm & Blues oder rockiger gefärbte
Standards und Eigenkompositionen unterhielten das begeisterte Publikum.
Neben Barbara Jascht am Piano mit Ihrem bekannt guten Gesang, der vor allem auch im Duett viel Beifall fand, gefiel auch der Alt- und Tenor-Saxophonist Alfred Kern In vielen Soli zeigte er sein beeindruckendes Können. Wolfgang Hering wird von dem Drive seines eigenen Kontrabasses selbst immer wieder so mitgerissen, dass er sich vor Spielfreude kaum lassen kann, wenn er zusammen mit dem Schlagzeuger Dieter Hefert richtig Dampf macht. |
Ersatzman an der Gitarre Roland Stonek |
C.C. Capone brachte mit seine Stimme und Show den typischen Flair der 20er und 30er Jahre auf die Bühne des Gasthof Mühlwinkl |
Dieter Hefert am Schlagzeug |
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Auf der Tanzfläche ging es hoch her und erst nach zwei Zugaben entließ
das Publikum die Musiker. Mit der letzten Zugabe sang Andreas Hager eine
wunderschöne Ballade „Nobody knows you, when you are down“,
ein gelungener Abschluss eines runden Abends. (Text Ludwig Flug ) |